Duisburg. .
Die nervigen Baustellen auf den Autobahnen müssen nicht sein. Jedenfalls nicht so lange. NRW probt bei Duisburg ein besseres Baumanagement mit Tageslichtbaustellen und kassiert ein dickes Lob von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer.
Kann NRW auch mal Vorbild für Bayern sein? Ja, sicher, glaubt der Bayer und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Er hat jetzt seinen Münchner Amtskollegen angerufen und ihm das Land im tiefen Westen als Blaupause empfohlen. Hier wird nämlich auf Autobahnbaustellen schneller gebaut als im Süden.
Auf einigen zumindest. Zum Beispiel auf der A 59 am Duisburger Hauptbahnhof. Dort liegen die Straßenbauer zwei Wochen vor dem Plan, obwohl man nach dem strengen Winter zunächst acht Wochen Rückstand hatte. „Die A 59 hier ist ein gutes Beispiel für unser weiter entwickeltes Baustellenmanagement“, sagt Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer bei Straßen.NRW. „Um die Bauzeit zu minimieren und damit die Verkehrsteilnehmer wenig zu stören, arbeiten wir hier von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, waren schon mehr als 50 Mal nachts aktiv und planen bisher 16 Wochenendeinsätze“.
In NRW wird deutlich schneller gebaut
Solche Anti-Stau-Offensiven wünscht sich der Bundesverkehrsminister bundesweit. „Feierabend erst bei Dunkelheit“, fordert er für die Sommermonate schon seit einiger Zeit. Nur: Gehört hat offenbar kaum jemand richtig auf ihn. „Diese Vorgabe wird bundesweit nicht richtig umgesetzt“, rüffelt Ramsauer die Bundesländer – eben mit Ausnahme Nordrhein-Westfalens.
Denn hier gilt auf vielen Strecken nicht nur die weitgehende Ausnutzung des Tageslichts als Bauzeit, sondern auch eine festgeschriebene 6-Tage-Woche und eine Bonus-Malus-Regelung in den Verträgen zwischen Staat und Straßenbau-Unternehmen. Wer früher fertig ist, kassiert. Ramsauer verblüfft: „Normal braucht man für einen vierstreifigen Ausbau eines fünf Kilometer langen Autobahnstücks 80 bis 90 Tage. Nach dieser Methode sind es 60 Tage“.