Berlin. Gewinner der Krise sind offenbar die großen Parteien. Union und SPD erreichen in der aktuellen Forsa-Umfrage Jahresbestwerte. Die kleinen Parteien verlieren dagegen. Die Linkspartei würde erstmals seit Mai 2007 nur ein einstelliges Ergebnis erreichen.

In Krisenzeiten sehnen sich die Deutschen offenbar nach Sicherheit: Nach der am Mittwoch veröffentlichten wöchentlichen Forsa-Umfrage des Magazins «Stern» und des Fernsehsenders RTL erreichten Union und SPD ihre Jahresbestwerte, die kleinen Parteien verloren hingegen.

Für CDU und CSU würden 36 Prozent der Wähler ihre Stimme abgeben, wenn jetzt Bundestagswahl wäre. Das wäre ein Prozentpunkt mehr im Vergleich zur Vorwoche. Die Sozialdemokraten verbesserten sich in der Wählergunst auf 25 Prozent (plus zwei Punkte). FDP (15 Prozent) und Grüne (9 Prozent) büßten jeweils einen Punkt ein. Die Linkspartei erzielte erstmals seit Anfang Mai 2007 mit 9 Prozent ein einstelliges Ergebnis, das entspricht einem Minus von 2 Prozent.

"Bürgerliches Lager" an der Spitze

Gemeinsam liegt das «bürgerliche Lager» aus Union und FDP mit 51 Prozent damit vor dem «linken Lager» aus SPD, Grünen und Linkspartei (zusammen 43 Prozent). Die «Ampel-Koalition» aus SPD, FDP und Grünen blieb mit 49 Prozent wie in der Vorwoche unter der 50-Prozent-Marke.

Forsa-Chef Manfred Güllner begründet die Hinzugewinne der Volksparteien mit dem SPD-Wahlkampfauftakt. «Es ist ein Wahlkampfklima entstanden. Die SPD hat ein Postulat der unentschlossenen Wähler zurückgewonnen, zur Union sind Wähler zurückgekehrt, die bei der FDP zwischengeparkt haben», sagte Güllner «stern.de», der Online-Ausgabe des Magazins. 2501 Bundesbürger wurden vom 20. bis 24. April befragt. (ddp)

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