Berlin. .

Flugzeuge, Schiffe und Panzer stehen offenbar auf einer Streichliste für die Bundeswehr. Laut einem Medienbericht sollen so 9,3 Milliarden Euro gespart werden.

Die Bundeswehr muss in den kommenden Jahren Milliardenkürzungen verkraften. Dafür wurde im Verteidigungsministerium bereits eine Streichliste mit dem Titel „Priorisierung Materialinvestitionen“ erarbeitet, die laut „Bild“-Zeitung langfristig Einsparungen bei Waffen und Gerät in Höhe von 9,3 Milliarden Euro erbringen kann. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte die Expertenvorlage. Zugleich wurde betont, Ressortchef Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) behalte sich vor, die genannten Papiere „abzuändern oder zu ergänzen“.

In der Sparliste wird den Angaben zufolge unter anderem angeregt, sofort 15 der insgesamt knapp 80 „Transall“-Transportflugzeuge stillzulegen und die Zahl der neu zu beschaffenden Militärtransportflugzeuge A400M zu reduzieren. Deutschland hatte vom A400M ursprünglich 73 Flugzeuge bestellt, diese Order jedoch auf 60 Maschinen für gut acht Milliarden Euro reduziert.

Reduzierung der „Tornado“-Jetflotte

Statt der geplanten 122 sollen nur noch 80 NH-90-Hubschrauber gekauft und von den vorgesehenen 80 „Tiger“-Kampfhubschraubern nur noch 40 beschafft werden. Dem Bericht zufolge wird ferner die geplante Reduzierung der „Tornado“-Jetflotte von 185 auf 85 „schnellstmöglich“ vorangetrieben.

Wie die Zeitung weiter berichtet, kommt die Untersuchung zu der Empfehlung, auf die Beschaffung der noch nicht ausgelieferten letzten 37 „Eurofighter“-Kampfjets zu verzichten. Die Marine soll mittel- bis langfristig acht Fregatten, zehn Schnellboote und 21 „Sea King“-Hubschrauber außer Dienst stellen und statt vier nur noch drei neue Fregatten der Klasse 125 bestellen. Laut „Handelsblatt“ soll auch die Bestellung des Schützenpanzers „Puma“ von 400 auf 280 Fahrzeuge reduziert werden.

Der Ministeriumssprecher sagte dazu: „Es gibt noch keine Entscheidungen über Einsparungen bei Rüstungsprojekten.“ Die in den Medien diskutierten Papiere seien als „Grundlage für anstehende Diskussionen im Ministerium und im Parlament“ zu verstehen. Im September bereits soll die neue Bundeswehrstruktur im Kabinett beschlossen werden. (ddp)