Berlin/Köln. .

Außenminister Guido Westerwelle hat die Verfolgung und Kriminalisierung von Homosexuellen in vielen Ländern beklagt: „Das ist etwas, was natürlich auch die deutsche Außenpolitik in aller Form kritisiert.“ Der FDP-Chef eröffnet am Samstag die Gay Games in Köln in seiner Funktion als Schirmherr.

Außenminister Guido Westerwelle hat die Verfolgung und Kriminalisierung von Homosexuellen in vielen Ländern beklagt. Es gebe noch sieben Länder, wo sie mit der Todesstrafe bedroht seien, und 70 Staaten, in denen sie verfolgt würden, sagte der Vizekanzler am Freitag im SWR. „Das ist etwas, was natürlich auch die deutsche Außenpolitik in aller Form kritisiert.“

Westerwelle ist Schirmherr der Gay Games

Auch in Deutschland müsse vielfach „an mehr Toleranz gegenüber Minderheiten“ gearbeitet werden. Aber wenn man sich in der Welt umschaue, dann sei Deutschland doch ein enorm tolerantes Land, meinte Westerwelle. Allein die Tatsache, dass zum ersten Mal in Deutschland eine Frau das Amt des Regierungschefs bekleide, zeige, dass die Deutschen ihre eigenen Maßstäbe setzen bei der Auswahl des politischen Personals.

Der FDP-Chef eröffnet am Samstag die Gay Games in Köln in seiner Funktion als Schirmherr. „Es ist das erste Mal, dass ich selbst dabei bin, und mir macht es natürlich Freude, weil es in meiner rheinischen Heimat stattfindet“, sagte der FDP-Chef. Andererseits seien alle immer noch „sehr betroffen von den schrecklichen Vorfällen die in Duisburg stattgefunden haben, anlässlich der Loveparade“, fügte er hinzu und wies darauf hin, dass er noch am Morgen an der Trauerfeier teilnehmen wolle. „Ich bin mir ganz sicher, dass bei diesem schönen Fest des Sportes und der Toleranz und der Liberalität doch auch die Sportlerinnen und Sportler und Teilnehmer ihre Anteilnahme zum Ausdruck bringen werden.“

Gay Games in Köln werden eröffnet

Die VIII. Gay Games werden am Samstag (31. Juli, 19.30 Uhr) in Köln eröffnet. Nach Angaben der Veranstalter treten bis 7. August rund 10 000 Sportler aus 70 Ländern, überwiegend Schwule und Lesben, in verschiedenen Breitensportarten gegeneinander an. Die Gay Games sind eine Sport- und Kulturveranstaltung, die alle vier Jahre ausgetragen wird. Ziel ist es, für mehr Toleranz gegenüber Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender zu werben.

Bei der rund zweieinhalbstündigen Eröffnungsfeier soll es neben dem Einzug der Sportler auch Tanz und Show-Einlagen geben, zudem wird das Gay Games Feuer durch einen Feuerspucker entzündet. Geplant sind Musikauftritte der schwedischen Sängerin Agnes und des 80er-Jahre-Stars Taylor Dayne, die auch die offizielle Hymne der Spiele singen wird.

Das Budget der Gay Games beträgt rund vier Millionen Euro. Es soll über Sponsorengelder, Eintrittskarten und Teilnehmergebühren erwirtschaftet werden. Eventuelle Gewinne werden der Kölner Aids-Hilfe zur Verfügung gestellt. (apn/dpa)