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Wie konnte es zu dem Asse-Skandal kommen? Mit dieser Frage befasst sich der Untersuchungsausschuss seit langem. Die Ursachen für „eines der größten Umweltprobleme Deutschlands“ liegen dennoch im Dämmerlicht wie die Atomfässer in der Grube.
Unerklärlich bleibt, wieso eine hochkarätige Forschungseinrichtung wie das Helmholtz-Zentrum eine so heikle Aufgabe wie das Betreiben eines Forschungsendlagers so miserabel erfüllte. Die „Mutter“ des Zentrums, die Helmholtz-Gemeinschaft, ist Deutschlands größte Wissenschaftsorganisation, der auch Zentren in Jülich, Karlsruhe und München angehören. Der Großteil der Forschungsgelder kommt vom Bund.
Ist es diese Staatsnähe, die im Fall des Endlagers Asse eine unheilige Allianz von Politik, Atomwirtschaft und Forschung schuf? Den Wissenschaftlern wurde in der Vergangenheit oft vorgeworfen, sie hätten sich instrumentalisieren lassen. Es waren Bundesminister von CDU und SPD, die das „Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt“, wie das Helmholtz-Zentrum im Untertitel heißt, beauftragten, die Lagerung radioaktiven Materials im Salz zu erforschen. Zugleich wuchs der Druck der Kraftwerke, die ihren Strahlenmüll loswerden wollten. So konnten sie von 1967 bis 1978 ihren Abfall in der Salzgrube unterbringen. Es wurde also radioaktiver Müll in Salzkammern abgeschüttet, deren Eignung als Endlager man eigentlich zunächst prüfen wollte.
Laugenzuflüsse waren spätestens seit 1988 bekannt. Doch das Thema wurde von keinem Forschungsminister, weder Rüttgers (CDU), noch Bulmahn (SPD) oder Trittin (Grüne), konsequent angepackt. Erst, als die Lage brenzlig wurde und die Bürger Druck machten, wurde die Aufsicht dem Umweltministerium und dem BfS übertragen. Jetzt geht es darum, das Schlimmste zu verhüten.