Kopenhagen. .

Gegen den mutmaßlichen Westergaard-Attentäter ist Anklage wegen Terrorismus erhoben worden. Der Mann war am 1. Januar in das Haus des dänischen Karikaturisten eingedrungen und hatte ihn mit einer Axt bedroht. Der Verdächtige sagt, er habe sein Opfer nur erschrecken wollen.

Zehn Tage nach dem verhinderten Anschlag auf einen Zeichner der umstrittenen Mohammed-Karikaturen hat die dänische Staatsanwaltschaft strafrechtliche Schritte gegen den Verdächtigen eingeleitet. Die vorläufige Anklage gegen den Somalier lautete am Montag auf Terrorismus. Im Falle einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Darüber hinaus drohen dem 28-Jährigen weitere Anklagen, unter anderem wegen versuchten Mordes an einem Polizisten.

Bereits mehrere Morddrohungen erhalten

Der Somalier wies die Vorwürfe nach Angaben seines Anwalts zurück und erklärte, er habe dem Zeichner Kurt Westergaard nur Angst einjagen wollen. Der Verdächtige, der eine Aufenthaltserlaubnis für Dänemark hat, hat nach Angaben des dänischen Geheimdienstes Verbindungen zur somalischen Miliz Al Shabab sowie zur Al Kaida in Ostafrika.

Der Somalier war am 1. Januar in Westergaards Haus eingedrungen und hatte den 74-Jährigen mit einer Axt und einem Messer bedroht. Westergaard, der unter ständigem Polizeischutz steht, konnte Alarm schlagen und sich gerade noch rechtzeitig im Badezimmer einschließen. Er hatte vor vier Jahren den Propheten Mohammed mit einem Turban als Bombe gezeichnet.

Die Zeitung «Jyllands-Posten» hatte am 30. September 2005 insgesamt zwölf Mohammed-Karikaturen veröffentlicht. Westergaards Zeichnung gehörte zu den am heftigsten kritisierten. Die Karikaturen führten bei Muslimen weltweit zu Protesten, denen mehr als 100 Menschen zum Oper fielen. Westergaard hat bereits mehrfach Morddrohungen erhalten, 2008 wurde ein Komplott von Tunesiern gegen ihn aufgedeckt und vereitelt. (apn)