Hannover. .

Die Alterung der Bevölkerung wird auch zum Problem in Entwicklungsländern. Das zeigen neue Daten der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung. Bis 2050 seien dort ähnliche Probleme wie in den Industrieländern heute zu erwarten.

In den Entwicklungsländern wird sich der Anteil der Alten an der Gesamtbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten kräftig erhöhen. Während dort derzeit statistisch elf Menschen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren einen älteren Menschen versorgen müssen, werden im Jahr 2050 nur noch vier Erwerbsfähige auf eine Person über 65-Jährigen kommen. Dies geht aus dem Datenreport 2010 hervor, den die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) am Mittwoch in Hannover veröffentlichte.

Nach dem Report erreichen die Entwicklungsländer bis 2050 genau das Verhältnis von vier Arbeitenden, das heute in den Industrieländern besteht. Allerdings wird derweil in den Industrieländern der Anteil der Rentner an der Gesamtbevölkerung weiter zunehmen. Dort werden 2050 zwei Erwerbstätige einen Ruheständler zu versorgen haben.

In den Entwicklungsländern wird mit steigender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenraten auch der Anteil der Kinder an der Bevölkerung stark schrumpfen. Für Afrika erwartet die DSW daher, dass der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Altern in den nächsten Jahrzehnten sogar steigt. „Der Zuwachs an Rentnern wird durch die Abnahme der zu versorgenden Kinder zunächst überkompensiert“, sagte eine Sprecherin der Stiftung. Damit öffne sich für afrikanische Länder ein Zeitfenster, um einen Weg aus der Armut zu finden. (apn)