Düsseldorf. .

Nach dem erfolgreichen Volksentscheid gegen eine Schulreform in Hamburg drohen CDU und FDP in NRW der rot-grünen Landesregierung ebenfalls mit Massenprotesten gegen die geplante Gemeinschaftsschule.

Wenn Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und ihre Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) längeres gemeinsames Lernen wie angekündigt umsetzen wollten, „dann war das Hamburger Votum nur ein laues Lüftchen gegen das, was in NRW losbrechen wird”, kündigten CDU-Landtagsfraktionschef Karl-Josef Laumann und CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid am Montag in einer gemeinsamen Erklärung an. Rot-Grün wolle Gymnasien und Realschulen durch die Gemeinschaftsschule ersetzen. „Die Mehrheit der Eltern und Lehrer will aber die Vielfalt des Schulsystems erhalten”, so die CDU-Politiker.

„Wer Hand an die Gymnasien legt, provoziert einen Volksaufstand”, warnte auch FDP-Fraktionschef Gerd Papke. „Wenn die Landesregierung ihre Absicht in Angriff nimmt, bis 2015 mindestens ein Drittel aller weiterführenden Schulen in Gemeinschaftsschulen umzuwandeln, wird es auch in NRW einen Volksentscheid geben.”

Löhrmann sieht sich hingegen durch die Ereignisse in Hamburg in ihren Plänen bestätigt. Anders als der Stadtstaat wolle die Landesregierung den Umbau des Schulsystems „nicht verordnen”, sondern „im regionalen Konsens gestalten”. Wenn vor Ort Kollegien, Eltern, Schüler und Kommunen eingebunden würden, werde „die Akzeptanz groß sein”, zeigte sich Ministerin Löhrmann weiterhin optimistisch.

Elternverbände in NRW reagierten unterschiedlich. „Wir Realschuleltern haben die Aktion in Hamburg unterstützt. Und es ist schon angedacht, auch hier aktiv zu werden, wenn so eine Reform droht“, kündigte Claudia Jacobi, Geschäftsführerin der Landeselternschaft Realschulen, gegenüber dieser Zeitung an. Die Gymnasialeltern wollten kämpfen, „falls das Gymnasium amputiert werden soll“, sagte deren Vorsitzende, Gabriele Custodis.