Suhl. .

Die frühere Bundespräsidentankandidatin Dagmar Schipanski fühlt sich von der Thüringer CDU ausgesperrt. Sie sei nicht als Wahlfrau für die Bundespräsidentenwahl nominiert, heißt es in einem Medienbericht. Grund sei ihr Lob für Joachim Gauck, glaubt Schipanski.

Nach ihrer Nichtberücksichtigung als Wahlfrau für die Bundesversammlung ist das Verhältnis der CDU-Politikerin Dagmar Schipanski zur Thüringer Union offenbar zerrüttet. „Mir wurde signalisiert, dass ich auf der Liste stehe“, sagte Schipanski, die einst selbst Präsidentschaftskandidatin war, der in Suhl erscheinenden Zeitung „Freies Wort“. Wenn die CDU dies in einer Gegendarstellung bestreite, nehme sie das zur Kenntnis.

„Diffarmierung von Kandidatenvorschlägen“

Schipanski sagte, sie sei „tief betroffen“ über das Misstrauen ihrer Partei, nur weil sie eine objektive Einschätzung beider Präsidentschaftskandidaten abgegeben habe. Die 66-Jährige hatte in einem Interview auch die Eignung des Kandidaten von SPD und Grünen, Joachim Gauck, für das Bundespräsidentenamt gewürdigt. Die CDU-Fraktion hatte nach der Bekanntgabe ihrer sechs Wahlleute betont, dass Schipanski zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion gestanden habe.

Ihr Sohn, der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski (CDU), lässt seine Entscheidung am 30. Juni derweil offen. Die Bundespräsidentenwahl sei geheim, sagte er der Zeitung. „Wir Abgeordnete sind nur unserem Gewissen verpflichtet.“ Sowohl der Koalitionskandidat Christian Wulff (CDU) als auch Gauck seien geeignete Persönlichkeiten. Zugleich kritisierte Schipanski die Thüringer CDU-Fraktion: „Die dort vorgenommene Diffamierung von Kandidatenvorschlägen ist einer Demokratie nicht würdig.“ (ddp)