Leipzig. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, will Alkohol-Werbung im Fernsehen ins Abendprogramm verbannen. Entsprechende Werbung müsse zum Schutz von Kindern und Jugendlichen auf die Zeit nach 20.00 Uhr beschränkt werden, forderte die SPD-Politikerin.

Der «Leipziger Volkszeitung» sagte sie, Reklame für Alkohol verführe Kinder und Jugendliche, mehr und zeitiger Alkohol zu trinken. Dies hätten Fachleute bestätigt.

Für Schockfotos auf Zigarettenschachteln

Bätzing sprach sich außerdem für Schockfotos auf Zigarettenschachteln aus. Solche Bilder könnten «unmissverständlich über die Gefahren des Rauchens» informieren. Studien belegten einen positiven Effekt. Zudem kündigte die Drogenbeauftragte einen neuen Anlauf zum Einsatz jugendlicher Alkohol-Testkäufer an. Ziel sei eine bundesweit einheitliche Regelung. Im Gespräch ist nach ihren Angaben ein Mindestalter von 15 Jahren, die schriftliche Einwilligung der Eltern sowie eine vorherige Schulung der Jugendlichen. Sie sollen außerdem von einem Beamten in zivil begleitet werden und beim Testkauf erworbenen Alkohol sofort abgeben.

Zur weiteren Eindämmung von Alkohol-Unfällen im Straßenverkehr schlug die Drogenbeauftragte vor, die Promille-Grenze von 0,8 auf 0,3 abzusenken. Dies sei eine pragmatische Lösung, sagte sie der Zeitung zufolge. «Man kann nach wie vor etwa ein alkoholisches Getränk trinken - aber auch nicht mehr.» Damit herrschten klare Verhältnisse. Bätzing will Experten der sogenannten Grenzwertkommission nun um eine Prüfung aus wissenschaftlicher Sicht bitten. (ap)

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