Zürich. Mit mehrstündiger Verspätung haben die Türkei und Armenien ein historisches Abkommen zur Normalisierung ihrer Beziehungen geschlossen. Das Abkommen besteht aus zwei Verträgen, die die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und die Wiedereröffnung der Grenze zwischen beiden Ländern vorsehen.

Die Türkei und Armenien haben ein historisches Abkommen zur Normalisierung ihrer Beziehungen geschlossen. Die Außenminister beider Länder setzten ihre Unterschriften am Samstagabend in Zürich unter das Abkommen. Die Unterzeichnung hatte sich wegen armenischer Bedenken gegen geplante Ansprachen bei der Zeremonie um mehrere Stunden verzögert.

Ursprünglich hatte das Abkommen bereits um 17.00 Uhr unterzeichnet werden sollen. Es habe aber «in letzter Minute» Schwierigkeiten mit der armenischen Seite gegeben, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Diplomatenangaben zufolge ging es um geplante Ansprachen bei der Zeremonie. Nach fieberhaften Verhandlungen wurde das Abkommen dann letztlich doch noch unterzeichnet - mit mehr als dreistündiger Verspätung.

Das Abkommen besteht aus zwei Verträgen, die die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und die Wiedereröffnung der Grenze zwischen beiden Ländern vorsehen. Die Türkei hatte nach der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik Armenien im Jahr 1991 keine Beziehungen zu dem Land aufgenommen. Grund ist vor allem der Streit um die Massaker an Armeniern zur Zeit des Osmanischen Reichs im Ersten Weltkrieg. (afp)