Koblenz. Der Deutsch-Pakistaner Aleem N., der als eine der Schlüsselfiguren der Al Kaida in Deutschland gilt, ist zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt worden. Neben Geld soll Aleem N. für Al Kaida unter anderem Ferngläser, Funkgeräte und Nachtsichtgeräte beschafft haben.

Der Deutsch-Pakistaner Aleem N., der als eine der Schlüsselfiguren der Al Kaida in Deutschland gilt, ist zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Koblenz befand den 47-Jährigen am Montag der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung für schuldig. Darüber hinaus sah das Gericht acht vorsätzliche Verstöße des Angeklagten gegen das Außenwirtschaftsgesetz für erwiesen an.

Die in Pakistan abgesessene Untersuchungshaft des Deutschen pakistanischer Herkunft im Sommer 2007 wurde für das Strafmaß berücksichtigt. Das Oberlandesgericht folgte damit dem Strafantrag der Bundesanwaltschaft. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert.

Nachwuchskämpfer zur Ausbildung in Terrorcamps

Aleem N. aus dem rheinland-pfälzischen Germersheim war im Februar 2008 festgenommen worden. Nach den Ermittlungen soll er sich ab 2004 Al Kaida zugewandt haben. Spätestens ab Sommer 2004 soll er das Vertrauen maßgeblicher Führer des Terrornetzes genossen und den Auftrag erhalten haben, weitere Mitglieder und Unterstützer in Deutschland anzuwerben.

Neben Geld soll Aleem N. für Al Kaida unter anderem Ferngläser, Funkgeräte und Nachtsichtgeräte beschafft haben. Insgesamt vier Nachwuchskämpfer stattete der Angeklagte nach Einschätzung der Ermittler bis 2007 mit Empfehlungsschreiben aus und schickte sie zur Ausbildung in Terrorcamps. Darunter soll auch der Bonner Islamist Bekkay Harrach gewesen sein, der Anfang dieses Jahres in einem gegen Deutschland gerichteten Terror-Video aufgetaucht war. (ap)