Berlin. Ramsan Kadyrow ist Strippenzieher von Russlands Präsident Wladimir Putin. Nun gibt es neue Gerüchte über seinen Gesundheitszustand.
Ramsan Kadyrow gilt als einer der engsten Gefolgsleute von Russlands Präsident Wladimir Putin. Einer, der die Drecksarbeit für ihn erledigt und vor brutalem Vorgehen nicht zurückschreckt. In den vergangenen Monaten kamen immer wieder Meldungen auf, dass der Gesundheitszustand des 47-Jährigen kritisch sei. Nun gibt es einen neuen Bericht, der die Gerüchte weiter befeuert.
Nach Angaben der russischen Zeitung „Nowaja Gaseta. Europa“ soll der Machthaber der Teilrepublik Tschetschenien unheilbar an der Bauchspeicheldrüse erkrankt sein. Demnach soll bei Kadyrow eine Pankreasnekrose diagnostiziert worden sein. Die Diagnose sei Kadyrow erstmals im Januar 2019 gestellt worden. Im Frühjahr 2022 habe sich Kadyrows Gesundheitszustand stark verschlechtert, Nierenversagen und ein Flüssigkeitsstau in der Lunge haben nach Angaben der Zeitung zu deutlichen Gewichtsschwankungen geführt. Kadyrows kritischer Gesundheitszustand zwinge den Kreml nun dazu, Ausschau nach einem Nachfolger für Kadyrow zu halten.
Die „Nowaja Gaseta“ gilt als seriöse und gut informierte Nachrichtenquelle. Sie ist unabhängig und hielt dem russischen Regime lange Zeit stand. Durch den russischen Angriffskrieg arbeitet sie inzwischen nicht mehr aus Russland, sondern aus dem Exil heraus.
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Putin-Gefolgsmann Kadyrow erkrankt? – „Keine Hoffnung auf Heilung“
In dem Bericht heißt es: „Der Gesundheitszustand des 47-jährigen Ramsan Kadyrow lässt keine Hoffnung auf Heilung. Und Moskau muss nun operativ entscheiden, wie die Stabilität gewahrt wird, wenn der tschetschenische Diktator – Spitzname: Putins Bluthund“ – nicht mehr leben sollte.“ Die Zeitung beruft sich auf Quellen aus Kadyrows Umgebung sowie auf Ärzte im Krankenhaus der russischen Präsidialverwaltung in Moskau. In dieser Einrichtung soll der Tschetschenen-Führer im vergangenen Herbst behandelt worden sein.
Bereits seit Monaten wird über den Gesundheitszustand des kremltreuen Machthabers spekuliert. Erst Ende September war darüber berichtet worden, dass Kadyrow an einer schweren Erkrankung leide. Medienberichten zufolge soll „Putins Bluthund“ sogar im Koma gelegen haben. Befeuert wurden die Gerüchte zudem durch Kadyrows seltene Aufritte in der Öffentlichkeit.
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Telegram-Video befeuert Gerüchte weiter
Zum aktuellen Medienbericht liegt bisher keine offizielle Stellungnahme aus Kadyrows Machtapparat vor. Frühere Gerüchte wurden aus seinem Umfeld heraus stets dementiert. Zum mutmaßlichen Krankenhausaufenthalt Kadyrows schrieb die „Nowaja Gaseta. Europa“ nun, dass dieser als Besuch bei einem Onkel getarnt worden sein soll – obwohl der Machthaber selbst als Patient in der Moskauer Klinik gewesen sei.
Auf Kadyrows Telegram-Kanal wurde unterdessen am Montag ein Video veröffentlicht, das ihn bei einer Sitzung der Regionalregierung in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny zeigen soll. Die Aufnahme dürfte allerdings kaum dafür sorgen, dass die Spekulationen um den Gesundheitszustand des Politikers schnell abreißen: Der tschetschenische Machthaber, dem schwerste Menschenrechtsverstöße vorgeworfen werden, sitzt beinahe reglos am Tisch und spricht nur langsam und offenbar mit Mühe.
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