Berlin / New York. Die Chancen und Gefahren Künstlicher Intelligenz beschäftigen die Vereinten Nationen. Jetzt hat die UN dazu ein Papier verabschiedet.
Künstliche Intelligenz (KI) hat es in einem Eilverfahren in den menschlichen Alltag geschafft – und sorgt seitdem für viele Diskussionen. Die rasend schnelle Entwicklung der digitalen Technik bereitet vielen Leuten Sorgen, andere sehen darin große Chancen für die Zukunft der Menschheit. Erstmals hat sich nun die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) offiziell mit diesem Thema auseinandergesetzt und ein Papier verabschiedet.
In dem von den USA eingebrachten Papier sprach sich die Versammlung dafür aus, internationale Regeln und einen globalen Konsens über „sichere und vertrauenswürdige Systeme der Künstlichen Intelligenz“ festzusetzen. Der Missbrauch von KI wurde im Zuge dessen auch offiziell verurteilt. Es wurden aber auch Chancen benannt: So ermögliche die Künstliche Intelligenz vor allem mit ärmeren Ländern eine bessere Zusammenarbeit. Unterm Strich steht also ein Beschluss, der sich für eine Maßregelung der Technik einsetzt, aber nicht ihre Chancen verkennen will.
Künstliche Intelligenz soll laut UN-Vollversammlung gemaßregelt werden
Das Papier konnte ohne vorherige formale Abstimmung einstimmig in der Vollversammlung angenommen werden, weil im größten Gremium der UN nach monatelangen Verhandlungen zwischen Diplomaten aller Länder ohne weitere Änderungsvorschläge akzeptiert worden war. Solche Resolutionen sind zwar nicht rechtlich bindend, gelten aber als wichtiges Signal der 193 Staaten umfassenden Organisation.
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UN-Generalsekretär António Guterres hatte schon mehrfach vor den Gefahren der KI gewarnt und eine Expertenrunde einberufen, die die Vereinten Nationen in Fragen zum Thema berät.
EU-Parlament hatte schärfere Regeln zum Umgang mit KI beschlossen
Erst vor einigen Tagen hatte das EU-Parlament schärfere Regeln zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz gebilligt. Das Parlament bezeichnete diese Regelung als weltweit erstes KI-Gesetz. Es sieht vor, Systeme der Künstlichen Intelligenz in verschiedene Risikogruppen einzuteilen. Je höher demnach dann die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen an das System sein, um erlaubt zu werden. (mit dpa)