Berlin. Hunderttausende haben am Wochenende gegen Rechtsextremismus und die AfD demonstriert. Eine Umfrage zeigt nun, dass die AfD schwächelt.
Hunderttausende Menschen sind am Wochenende in Deutschland auf die Straße gegangen. In zahlreichen Städten wurde gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie demonstriert. Auslöser der Proteste waren Berichte über ein Treffen rechtsextremistischer Aktivisten in Potsdam, bei dem auch mehrere Politiker der AfD anwesend waren.
In einer ersten Umfrage nach den Demonstrationen zeigt sich nun: Die AfD verliert in der Wählergunst – und zwar so deutlich wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Umfragewerte in der Übersicht:
Partei | Zustimmung in % | Veränderung ggü. vorheriger Umfrage |
CDU/CSU | 30,5 | − 0,5 |
AfD | 21,5 | − 1,5 |
SPD | 13,5 | − 0,5 |
Grüne | 12,5 | + 0,5 |
FDP | 5 | +/− 0 |
Linke | 3 | − 1 |
Die Daten wurden vom Institut Insa im Auftrag der „Bild“-Zeitung im Zeitraum vom 19. bis 22. Januar erhoben.
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AfD: Umfrage zeigt Schwäche – Ampel kann nicht profitieren
Neben den Verlusten für die AfD zeigen die Zahlen der sogenannten Sonntagsfrage aber auch: Die Ampelkoalition kann von der Schwäche der AfD nicht profitieren. Die SPD verliert leicht und erreicht lediglich 13,5 Prozent, die Grünen können minimal zulegen und kommen auf 12,5 Prozent, die FDP verharrt bei 5 Prozent. Zusammen kommen die Regierungsparteien auf 31 Prozent.
Ein weiterer Wert gibt Aufschluss über den Einfluss der AfD: Zwischen 10. Januar und 22. Januar seien etwa 1400 Aufnahmeanträge neu eingegangen, teilte ein Sprecher der Partei auf Anfrage mit. Im gleichen Zeitraum habe es Austritte „im mittleren zweistelligen Bereich“ gegeben.
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Die Partei habe netto seit Jahresbeginn etwas mehr als 1000 neue Mitglieder hinzugewonnen und habe aktuell rund 41.000 Mitglieder, sagte der Sprecher. Er wies allerdings darauf hin, dass aufgrund einer einmonatigen Widerspruchsfrist im Januar vollzogene Eintritte aus Anträgen auf Mitgliedschaft resultierten, die bereits 2023 gestellt worden seien.
Das Medienhaus Correctiv hatte am 10. Januar über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November in Potsdam berichtet, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
bee/dpa
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