Düsseldorf. Rund zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger nutzen das Deutschlandticket. Zum Glück bleibt ihnen die Preiserhöhung vorerst erspart.

In einem gemeinsamen Kraftakt haben es Bund und Länder doch noch geschafft, das Deutschlandticket zumindest vorläufig zu retten. Am Ende eines monatelangen Pokerns hat also die Vernunft gesiegt. Etwas anderes wäre den rund zehn Millionen Nutzerinnen und Nutzern dieses Fahrscheins auch nicht zuzumuten gewesen.

Man stelle sich vor: Nicht einmal ein Jahr nach dem Start des 49-Euro-Tickets, das der Kanzler im vergangenen Frühjahr als „deutsches Modernisierungsprojekt“ anpries, hätten die Verantwortlichen schon an der Preisschraube gedreht. Es wäre ein fatales Signal an die Bürgerinnen und Bürger und an die Verkehrswende insgesamt gewesen.

Der Preis ist das wichtigste Argument für das Deutschlandticket

Spielt es eine Rolle, ob dieses Ticket 49 oder 59 Euro im Monat kostet? Wer so fragt, sollte sich an das harte Ringen um günstigere Varianten erinnern: für Beschäftigte, für Menschen mit geringen Einkünften, für Studierende. Der Preis ist sogar das wichtigste Element des Deutschlandtickets. Es lebt nämlich von der Nachfrage, und diese Akzeptanz würde im Zuge einer spürbaren Preiserhöhung wohl deutlich einbrechen. Zwar profitieren in erster Linie Pendlerinnen und Pendler, die auch früher schon den Nahverkehr nutzten, von diesem günstigen Ticket. Wer aber andere dafür gewinnen möchte, vom Auto auf die Bahn umzusteigen, der muss ihnen ein verlockendes Angebot machen.

Wer regelmäßig mit Bus und Bahn zur Arbeit pendelt, spürt es unmittelbar: Mehr als 49 Euro im Monat ist das Reisen in den meist überfüllten und unpünktlichen Regionalexpressen und -bahnen nicht wert. Das Deutschlandticket hat Preis und Leistung ins Gleichgewicht gebracht. Der nächste Schritt darf kein teureres Ticket sein, sondern mehr Qualität für Bus und Bahn.