Düsseldorf. Der Untersuchungsausschuss zum jahrelangen Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde steuert auf den Höhepunkt der Zeugenbefragungen zu.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagt an diesem Freitag als Zeuge im „Untersuchungsausschuss Kindesmissbrauch“ des Düsseldorfer Landtags aus. Er soll dem Gremium erläutern, inwieweit er mit dem Tatkomplex dienstlich befasst war. Der Untersuchungsausschuss erhofft sich nach den Worten seines Vorsitzenden Dietmar Panske (CDU) Erkenntnisse zu möglichen strukturellen Versäumnissen der Polizei in NRW.

Der jahrelange sexuelle Missbrauch auf einem Campingplatz im lippischen Lügde an der Landesgrenze zu Niedersachsen hatte nach Bekanntwerden der monströsen Verbrechen bundesweit für Entsetzen gesorgt. Über viele Jahre waren bis Ende 2018 zahlreiche Kinder von mehreren Männern sexuell missbraucht und vergewaltigt worden. Die beiden Haupttäter waren 2019 vom Landgericht Detmold zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.

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Der NRW-Landtag hatte 2019 einen Untersuchungsausschuss eingesetzt und in dieser Wahlperiode neu aufgelegt, um die Rolle der Jugendämter in der Region und die Arbeit der Polizei zu beleuchten.

(dpa)