Erfurt. Ende der Schonfrist für Dieter Althaus: Seine öffentliche Rückmeldung hat am Montag scharfe Kritik der thüringischen Opposition ausgelöst. Mit seinem Interview in der «Bild»-Zeitung habe Althaus eine "inakzeptable Inszenierung" geliefert, sagte Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow.

Ende der Schonfrist für Dieter Althaus: Seine öffentliche Rückmeldung hat am Montag scharfe Kritik der thüringischen Opposition ausgelöst. Mit seinem Interview in der «Bild»-Zeitung habe Althaus eine «inakzeptable Inszenierung» geliefert, sagte Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow der "Thüringer Allgemeinen".

Am (morgigen) Dienstag wollen die Ärzte in Althaus' Reha-Klinik zum voraussichtlich letzten Mal über dessen Gesundheitszustand informieren. Für Mittwoch ist Medienberichten zufolge seine Rückkehr in seinen Wohnort Heiligenstadt geplant.

"Richtig in die Vollen gehen"

In der «Bild»-Zeitung hatte Althaus am Montag erklärt, für die politisch Verantwortlichen in Thüringen inzwischen wieder erreichbar zu sein. «Richtig in die Vollen gehen» könne er aber wahrscheinlich erst im Frühsommer. In den ersten Wochen nach seinem Skiunfall sei er aufgrund seiner Verletzungen und wegen starker Medikamente zunächst unkonzentriert gewesen und habe seine Ruhe haben wollen. «Aber das hat sich in den letzten zwei Wochen geändert. Meine Ärzte haben die Medikamente stark herunterdosiert. Und ich fühle mich sehr viel besser», zitierte ihn «Bild».

Weiter erklärte Althaus, seine Erinnerung an den Neujahrstag reiße mit der Fahrt zur Skipiste ab. «Ich habe überhaupt keine Erinnerung an das Geschehene. Auch nicht an die ersten Tage nach dem Unglück. Diese Zeit ist wie abgeschnitten.» Dass die Bilder wiederkehrten, hielten die Ärzte für ausgeschlossen.

Als ihm seine Frau von dem tödlichen Unglück berichtet habe, sei dies für ihn «ein furchtbarer Schock» gewesen, sagte Althaus. «Es lässt mich auch jetzt noch nicht los, das ein so schreckliches Unglück passieren konnte. Und dass ich in diesen tragischen Unfall verwickelt bin. Aber für mich und meine Frau stand von Anfang an fest, dass ich zu meiner Verantwortung stehe», erklärte er.

«Mit rührseliger Geschichte Wählerstimmen ergattern»

Althaus' Herausforderer Bodo Ramelow sagte dazu, wenn der Regierungschef die Opposition auffordere, den Skiunfall und dessen Folgen aus dem Wahlkampf herauszuhalten, müsse er das «bitteschön auch selbst tun». Stattdessen beginne nun ganz offensichtlich eine Daily Soap, um mit einer «rührseligen Geschichte auf billige Weise Wählerstimmen zu ergattern». Thüringen sei damit «endgültig zu einem Operettenstaat der CDU verkommen», Althaus Verhalten sei «der jetzigen Krisensituation keinesfalls angemessen».

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