Düsseldorf. Im Vergleich zu anderen Bundesländern hat NRW im vergangenen Jahr die meisten Menschen abgeschoben. Auf Platz zwei landete Bayern.

NRW hat 2022 insgesamt 3118 Menschen abgeschoben. Im Vergleich zu anderen Bundesländern sind das die meisten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor.

Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 12.945 Menschen abgeschoben. Bedeutet: etwa jede Vierte dieser Abschiebungen wurde vom bevölkerungsreichsten Land NRW verantwortet.

Bundesweit konnten 2022 über 23.000 Abschiebungen nicht durchgeführt werden

Auch interessant

Auf Platz zwei liegt Bayern mit etwas über 2000 Abschiebungen. Dann folgt Baden-Württemberg mit 1650 und Hessen mit knapp 1000. Im kleinsten Bundesland Bremen wurden nur 28 Menschen ausgewiesen. Bundesweit wurden die meisten Menschen per Flugzeug außer Landes gebracht, nämlich über 10.000.

Lesen Sie auch: Justizminister Buschmann will Abschiebungen erleichtern

Aus einer anderen Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag geht außerdem hervor, dass zahlreiche Abschiebungen im vergangenen Jahr gescheitert sind.

Bundesweit konnten demzufolge über 23.000 Abschiebungen nicht durchgeführt werden – knapp 3300 davon in NRW. In den meisten Fällen wird vom Bundesinnenministerium als Grund „Stornierung des Ersuchens“ angeführt, was zum Beispiel bei gestrichenen Flügen passiert. (dpa)