Lützerath. Aachens Polizeipräsident wies Vorwürfe zurück, dass es sich beim Abführen von Greta Thunberg um eine „Inszenierung“ gehandelt habe.
Polizisten halten Greta Thunberg fest, während Fotografen ihre Bilder machen - diese Szene hat in sozialen Netzwerken den Vorwurf einer „Inszenierung“ ausgelöst. Ein Sprecher der Polizei Aachen wies den Eindruck am Mittwoch zurück. Zu der Szene sei es gekommen, als Thunberg am Dienstag zusammen mit anderen Klimaaktivisten unmittelbar an der Abbruchkante des rheinischen Braunkohlereviers demonstriert habe, was gefährlich und deshalb verboten sei. Alle Mitglieder der Gruppe seien daraufhin kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden, um ihre Personalien festzustellen. Es habe sich nicht um eine Festnahme gehandelt, betonte der Sprecher.
In dieser Situation sei Thunberg von anwesenden Bildjournalisten fotografiert worden. Dies zuzulassen, sei ein Gebot der Pressefreiheit, sagte der Polizeisprecher. Die Polizisten hätten aber definitiv nicht mit der Aktivistin „posiert“. Als Thunberg an der Reihe gewesen sei, seien ihre Daten aufgenommen worden. Anschließend sei die Aktivistengruppe von der Tagebaukante weggebracht und dann „aus der polizeilichen Maßnahme entlassen worden“. Alle Aktivisten seien gleich behandelt worden.
Polizeipräsident verteidigt robusten Einsatz in Lützerath
Auch Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach wies Vorwürfe zurück, dass es sich beim Abführen der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg am Dienstag um eine „Inszenierung“ gehandelt habe. „Wir würden uns nie dafür hergeben, solche Aufnahmen zu stellen, wir sind nicht die Statisten für die Inszenierung einer Frau Thunberg.“
Weinspach hat zudem den robusten Räumungseinsatz in und um das Braunkohledorf Lützerath verteidigt. „Wir haben gesagt, wenn es zum Sturm auf die Sicherungsanlage, zum Sturm auf Lützerath kommt, dann müssen wir unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen“, sagte Weinspach am Mittwoch der Zeitung „Die Welt“. (dpa)