Lüdenscheid. Gute Nachricht: Das Speditionsgewerbe will Lüdenscheid und den Märkischen Kreis meiden. Das hilft der von der A-45-Sperrung gebeutelten Region.
Die Stadt Lüdenscheid ist beim Versuch, den Schwerlastverkehr aus der Region zu verbannen, ein gutes Stück weitergekommen. Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) sicherte bei einem Treffen mit engagierten Bürgern zu, eine Selbstverpflichtung der Unternehmen auf den Weg zu bringen, die vorsieht, Lüdenscheid und den Märkischen Kreis mit Transit-Schwerlastverkehr zu meiden. Bisher suchen sich zu viele Lkw wegen der gesperrten A 45den Weg durch die Region.
Das teilte der Lüdenscheider Bürgermeister und Bürgerbeauftragte Sebastian Wagemeyer am Freitag mit. Er hatte das Treffen mit VVWL-Hauptgeschäftsführer Christoph Kösters und fünf Betrieben aus der regionalen Logistikwirtschaft in Lüdenscheid moderiert.
Neue Informationskampagne geplant
In der kommenden Woche sollen die Vereinbarungen in konkrete Maßnahmen übersetzt werden, bestätigte Wagemeyer im Gespräch mit dieser Zeitung. Weitere Schritte sind demnach:
Der VVWL wird über seine eigenen Kanäle und die Kanäle weiterer Logistikverbände darüber informieren, „wie dramatisch die Lage in Lüdenscheid und im Märkischen Kreis war und immer noch ist“.
Der Verband und die regionalen Betriebe wollen weitere Logistik-Unternehmen dazu auffordern, auf möglichst vielen Lkw ihrer Flotten Folien-Plakate mit der Botschaft „Lüdenscheid und die Region umfahren!” anzubringen. Das gelte dann auch als „Zertifikat für die Unternehmen, die die Selbstverpflichtung in die Tat umsetzen und als Ausweis ihres Engagements für unsere Region“. Gleichzeitig soll so die Informationskampagne über die vorhandenen Umleitungsstrecken intensiviert werden.
Autobahn GmbH unterstützt
Die Autobahn GmbH werde diese Kampagne unterstützen: An den Park- und Rastplätzen entlang der Autobahnen in Deutschland soll mehrsprachig dafür geworben werden, den Märkischen Kreis weiträumig zu umfahren und die vorhandenen Umleitungsstrecken über Köln und Kassel auch tatsächlich zu nutzen.
Gemeinsam wollen alle Beteiligten „mit vereinten Kräften“ zudem darauf hinwirken, dass die Navigationssysteme „angepasst und umgestaltet werden mit dem Ziel, Lüdenscheid und den Märkischen Kreis als Transitstrecke so schnell wie möglich aus der Berechnung von Routen zu entfernen“.
Bürgermeister Wagemeyer fordert in seinem Schreiben dazu auf, Schuldzuweisungen, gegenseitige Unterstellungen und Vorwürfe zu unterlassen und konstruktiv mitzuarbeiten: „Wir wollen Lösungen und weniger Verkehr.“