Düsseldorf. Respektlosigkeiten und Gewalt gegenüber Rettungsdiensten und Feuerwehr sind ein Problem. Betroffene sollen Vorfälle künftig besser melden können.
Das Land Nordrhein-Westfalen bringt ein neues Meldesystem für Gewalt gegen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten an den Start. Das „Innovative Melde- und Erfassungssystem Gewaltübergriffe“ (IMEG) werde zunächst von zwölf Kreisen und kreisfreien Städten getestet, teilten das NRW-Innenministerium und das NRW-Gesundheitsministerium am Montag in Düsseldorf mit. Einsatzkräfte können darüber körperliche Angriffe, verbale und non-verbale Übergriffe sowie Sachbeschädigungen online melden.
Zwar gebe es an vielen Rettungs- und Feuerwachen bereits eigene Prozesse, um die Einsatzkräfte nach einem Übergriff bestmöglich zu unterstützen, hieß es weiter. Durch das neue IT-System werde jedoch der Meldeweg vereinfacht und die Bearbeitung der Fälle beschleunigt. Je nach Schwere des Vorfalls erfolge ein intensiveres Management aus psychosozialer Nachbereitung, Unfallanzeige oder Strafantrag.
„Unerlässliche Hilfe für die betroffenen Helferinnen und Helfer“
Die Nachsorge bei Übergriffen sei „eine unerlässliche Hilfe für die betroffenen Helferinnen und Helfer“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Man sei es den Einsatzkräften schuldig, „dass wir uns um sie kümmern“. Innenminister Herbert Reul (CDU) erklärte, Angriffe auf Einsatzkräfte werde man „niemals akzeptieren“. Respektlosigkeiten und Gewalt gegenüber Rettungsdiensten und Feuerwehr seien ein gesellschaftliches Problem.
Das Melde- und Erfassungssystem IMEG ist den Angaben zufolge Teil des 2019 vom Land unter anderem mit den NRW-Kommunen ins Leben gerufenen Aktionsplans „Gemeinsam gegen Gewalt“. Das Portal startet in eine Pilotphase in den kreisfreien Städten Bochum, Krefeld, Hamm, Duisburg und Düsseldorf sowie den Kreisen Heinsberg, Herford, Mettmann, Lippe, Minden-Lübbecke, Warendorf und der Städteregion Aachen. (epd)