Lüdenscheid. Die Stadt Lüdenscheid leidet unter der Sperrung der A45-Brücke Rahmede. NRW-Landesbetrieb soll Straßenbaustellen schnellstmöglich abarbeiten.

Nach der Sperrung der maroden A45-Brücke hat der Bürgermeister von Lüdenscheid ein schnelleres Abarbeiten anderer Baustellen in seiner stark vom Umleitungsverkehr betroffenen Stadt gefordert. Die marode Autobahnbrücke sei nicht die einzige Baustelle in und um Lüdenscheid. So gebe es eine zentrale Innenstadt-Baustelle. Diese sollten priorisiert und so schnell wie möglich abgearbeitet werden, sagte Sebastian Wagemeyer im WDR5 am Freitag. „Das ist sicherlich ein Hebel, wo man ansetzten kann“, nannte er als Beispiel.

Die Verkehrssituation sei schlimm für die Stadt. Betroffen von den Staus durch die A45-Sperrung seien viele Unternehmen und sehr viele Pendler. Für die Anwohner an der Umleitungsstrecke habe das jetzt dramatische Auswirkungen auf ihre Lebenssituation, schilderte er mit Verweis auf Abgase und Nachruhe. Die Autobahnsperrung ziehen auch einen Rattenschwanz an Problemen für wichtige Fahrten von Feuerwehr, Rettungsdienst und Müllabfuhr innerhalb von Lüdenscheid nach sich. Es müsse möglichst schnell Verbesserungen geben, mahnte Wagemeyer.

Arbeitgeberverbände: Fast alle Unternehmen in Region von A45-Sperrung betroffen

Die Sperrung der maroden A45-Brücke bei Lüdenscheid trifft nach Ansicht der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein den Lebensnerv der ganzen Region. Für die Wirtschaft in Südwestfalen sei die Sperrung der A45 eine Katastrophe, erklärten die Verbände am Freitag. Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und dem dadurch verursachten Zusammenbruch wichtiger Lieferketten sei die Sperrung ein weiterer Schlag ins Kontor.

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Bei einer Umfrage der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein unter ihren Mitgliedsunternehmen hätten 83 Prozent auf die Frage mit ja geantwortet, ob sie von den Folgen der Sperrung betroffen seien. 76 Prozent der Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte, die an der Umfrage teilgenommen haben, erwarteten durch die Brücken-Sperrung zusätzliche Kosten für ihr Unternehmen. Langfristige Auswirkungen auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit würden knapp 45 Prozent sehen.

Talbrücke Rahmende bleibt noch mindestens drei Monate gesperrt

„Wenn man sich das Alter und die Haltbarkeit vieler Brückenbauwerke in Deutschland anschaut, dann handelt es sich bei der Talbrücke Rahmede sicher nicht um einen Einzelfall. Da ist in der Vergangenheit manches versäumt worden, was die Erhaltung leistungsfähiger Verkehrswege angeht“, erklärten die Verbände Siegen-Wittgenstein. Jetzt seien schnell nutzbare Alternativen für den Güterverkehr nötig.

Wegen massiver Schäden ist die 453 Meter lange Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid im Märkischen Kreis auf der wichtigen Nord-Süd-Achse vom Ruhrgebiet durch das Sauerland in den Süden Deutschlands für drei bis vier Monate für sämtlichen Verkehr gesperrt worden. Für die Freigabe zumindest des Pkw-Verkehrs muss eine Not-Verstärkung eingebaut werden. Lkws schwerer als 3,5 Tonnen werden nach bisherigem Stand wohl auch dann voraussichtlich nicht über das Bauwerk fahren können. (dpa)