Düsseldorf. PCR-Pool-Tests wie an Schulen lassen sicht an allen Kitas in NRW einführen, sagt Familienminister Stamp. Die Labor-Kapazität reiche nicht.
In den Kitas in Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben von NRW Familienminister Joachim Stamp (FDP) wegen der begrenzten Laborkapazitäten keine flächendeckenden PCR-Pooltests für Kinder möglich. Eine landesweite flächendeckende Umsetzung der PCR-Tests zu Corona sei „tatsächlich unmöglich“, sagte Stamp am Donnerstag im Familienausschuss des Landtages.
Stamp verwies darauf, dass das Land Kommunen unterstütze, die dafür Laborkapazitäten zur Verfügung hätten. Mit den regelmäßigen Testungen in den Grundschulen seien bestimmte Testkapazitäten erschöpft und nicht mehr nutzbar für Kitas.
PCR-Tests gelten als zuverlässigste Möglichkeit, eine Corona-Infektion nachzuweisen. Schnelltests hingegen sind weniger zuverlässig. In einem Test des Paul-Ehrlich-Instituts von Anfang November erwies sich jeder fünfte der insgesamt 122 verschiedenen getesteten Corona-Schnelltests als nicht zuverlässig. Bei Kleinkindern sollen die Tests wegen der im Falle einer Corona-Infektion nur geringen ausgestoßenen Virenlast ebenso eher unzuverlässig sein; die “Sensivität“ der Tests reicht mitunter nicht aus, eine Infektion tatsächlich anzuzeigen.
2436 Corona-Infektionen bei Kita-Kindern im November
Laut den bisher jüngsten Zahlen des Familienministeriums waren im November insgesamt 2436 Kita-Kinder und 1789 Kita-Beschäftigte als Corona-Fälle gemeldet worden. In der ersten Dezember-Woche wurden 331 Infektionen bei Kita-Kindern und 264 bei Kita-Beschäftigten in NRW gemeldet. Insgesamt wurden in der ersten Dezemberwoche in den Kitas durchschnittlich 232.823 Kinder betreut. Die Auslastung lag damit insgesamt bei 72,1 Prozent.
In der Stadt Leverkusen sind seit Anfang November PCR-Lolli-Tests wie an den Schulen auch für die Kitas im Stadtgebiet verpflichtend. Die Landeshauptstadt Düsseldorf führt diese Regelung gerade ein. (Red./mit dpa)