Brilon/Berlin. Hausärzte, die nicht impfen, sind unsolidarisch, sagt SPD-Politiker Dirk Wiese. Ihnen sollte die Zulassung entzogen werden.

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dirk Wiese will Hausärzten, die sich hartnäckig weigern, in ihren Praxen Patienten zu impfen, die Zulassung entziehen lassen. „Ärzte haben einen Versorgungsauftrag – und das Impfen gehört dazu“, sagte der Politiker aus Brilon der Westfalenpost. Wer seiner Pflicht nicht nachkomme, müsse mit Konsequenzen rechnen. Wiese ist derzeit kommissarisch gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion.

„Mein Dank gilt allen Medizinern, die zum Teil bis spät in den Abend und sogar an den Wochenenden alles dafür tun, um die Pandemie zu bekämpfen. Aber ein kleiner Teil der Ärzte verhält sich unsolidarisch und schiebt die Bürokratie oder das Tagesgeschäft als Begründung vor“, sagte Wiese. „Das geht so nicht.“ Er appellierte an die Kassenärztlichen Vereinigungen, diesen Ärzten ein Bußgeld anzudrohen oder „im schlimmsten Fall die Zulassung zu entziehen“. Wiese sprach sich zudem dafür aus, Zahnärzte und Apotheker in die Impfungen mit einzubeziehen. „Wir brauchen bis zum 31. Dezember noch 24 Millionen Booster-Impfungen. Deswegen müssen wir dringend Kapazitäten schaffen.“ Impfstoff sei genug da.

Keine Auswärtsfans in Bundesligastadien lassen

Um im Kampf gegen die Pandemie die Kontakte weiter zu reduzieren, sprach sich Wiese dafür aus, zunächst in den kommenden vier Wochen keine Auswärtsfans mehr in den Stadien der Fußball-Bundesliga zuzulassen. Das gelte vor allem für Betroffene aus Hochinzidenzgebieten. Am kommenden Wochenende spielen die Bayern in Dortmund und in der zweiten Liga Erzgebirge Aue in Bremen. Zudem sollte gemeinsam mit der DFL überlegt werden, die Besucher-Kapazität in Richtung 50 Prozent zu begrenzen bzw. die 2Gplus-Regel strikt anzuwenden. Wiese warf NRW-Regierungschef Hendrik Wüst vor, „immer mit dem Finger auf andere zu zeigen. Er fordert wegen der verschärften Lage dauernd eine Ministerpräsidenten-Konferenz, lässt dann aber 50.000 Leute beim Spiel Köln gegen Mönchengladbach ins Stadion. Das passt nicht zusammen.“