Düsseldorf/Hagen. Im Poker um mehr Geld zwischen Verkehrsverbänden und privaten Bahnunternehmen will das Land NRW eingreifen. Damit das Bahnangebot stabil bleibt.

Das Land Nordrhein-Westfalen ist bereit, den Zugbetreibern im Regionalverkehr finanziell unter die Arme zu greifen. Dabei müssten aber rechtliche Grenzen beachtet werden, machte Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Landtags deutlich.

Es müsse geklärt werden, welche Mehrkosten und Einnahmeausfälle unvorhersehbar gewesen seien und außerhalb der Risikosphäre der Unternehmen lägen. Nur das könne ausgeglichen werden. „Das Land ist bereit, die entsprechenden Mittel hierfür zur Verfügung zu stellen, um stabile Verkehre zu gewährleisten“, sagte Wüst nach Angaben eines Ministeriumssprechers.

Bahnunternehmen Abellio droht mit Insolvenz

Vor allem Abellio hatte über wachsende Kosten geklagt, gar mit Insolvenz gedroht und Nachzahlungen gefordert. Das zur niederländischen Staatsbahn Nederlandse Spoorwegen gehörende Unternehmen betreibt in NRW unter anderem den RE 1 von Hamm nach Aachen, weitere Regionallinien und mehrere S-Bahn-Linien. Unter anderem macht Abellio die Baustellen im Streckennetz für Mehrkosten und Strafzahlungen wegen Verspätungen verantwortlich.

Die NRW-Nahverkehrsverbände verhandeln bereits seit längerem mit Abellio und anderen Eisenbahnunternehmen. Wüst forderte beide Seiten auf, zeitnah eine Einigung zu finden. „Ziel muss es sein, für Fahrgäste und Mitarbeiter eine verlässliche Perspektive zu geben“, sagte er. (dpa)