Düsseldorf. Land macht Teilzeit-Mitarbeiterinnen ein neues Ausbildungsangebot ab August 2021. Voraussetzung ist ein Arbeitsvertrag mit einem Kita-Träger.

Hilfskräfte, die derzeit Kindertagesstätten vor allem bei Hygienemaßnahmen unterstützen, können auf Weiterbeschäftigung hoffen. Das sagten die NRW-Familien- und Schulministerien auf Anfrage der Redaktion. Das vom Land geförderte Alltagshelfer-Programm läuft im Juli aus. Direkt im Anschluss sollen die rund 5000 neu eingestellten Kita-Helferinnen und -Helfer das Angebot erhalten, sich zu staatlich geprüften Kinderpflegern weiterzubilden.

Die zweijährige Ausbildung soll direkt am 1. August 2021 beginnen und in die Praxis integriert werden. An zwei bis drei Tagen pro Woche werden die angehenden Kinderpfleger am Berufskolleg unterrichtet, in den Kitas findet der Praxisteil statt. Die Ausbildung schließt mit einer Berufsabschlussprüfung ab und ermöglicht den Erwerb des mittleren Schulabschlusses. Voraussetzung für die Teilnahme an der Qualifizierungsmaßnahme ist ein Arbeitsvertrag mit einem Kita-Träger und mindestens ein Hauptschulabschluss.

Üblicherweise wird bei der Ausbildung zur Kinderpflegerin keine Vergütung bezahlt. Bislang gibt es eine solche praxisorientierte Ausbildung als Pilotprojekt in Düsseldorf.

„Mit dem Kita-Helfer-Programm ist es uns gelungen, tausende Menschen für eine Arbeit in den Kindertageseinrichtungen zu gewinnen, die in Pandemie-Zeiten das pädagogische Personal entlasten. Wir eröffnen unseren Kita-Helferinnen und -Helfern nun eine dauerhafte Beschäftigungsperspektive und eine berufliche Weiterqualifizierung“, sagt Familienminister Joachim Stamp (FDP) zur Redaktion.

Minister Stamp: Mehr Fachkräfte für die Kitas gewinnen

„Wir wollen damit das Personal in den Kitas in der Pandemiesituation weiterhin unterstützen und gleichzeitig mittelfristig mehr Fachkräfte für die Kindertagesbetreuung gewinnen“, sagte Stamp weiter. Auch Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) freut sich, dass „unsere Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen mit der praxisintegrierten Kinderpflegeausbildung um ein attraktives Angebot reicher werden.“

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Seit August 2020 können die Kitas in Nordrhein-Westfalen Unterstützung durch Alltagshelferinnen und -helfer beantragen. 9000 Einrichtungen in NRW haben seit Beginn des Programms „#ichhelfemit“ einen Antrag gestellt.

In 2021 hat das Land NRW 147 Millionen Euro bereit gestellt, um die Kitas bei Mehrausgaben für Arbeitsschutz- und Hygieneausrüstung und durch den Einsatz der Kita-Helferinnen zu entlasten. In 2020 waren es 105 Millionen Euro. Die Mittel aus dem NRW-Rettungsschirm sind bis zum 31.07.2021 befristet.