Düsseldorf/DenHaag. Die Niederlande warnen vor nicht notwendigen Reisen nach Deutschland. Die Einstufung als Risikogebiet trifft auch Reisende aus Deutschland.

Die Niederlande haben Deutschland am Dienstag zum Corona-Risikogebiet erklärt. Das geht aus einem Hinweis hervor, den das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite veröffentlich hat. Die Regelung gilt demnach seit 15 Uhr. Reisende aus Deutschland müssen sich in den Niederlanden für zehn Tage in Hausquarantäne begeben, schreibt das deutsche Außenministerium. Die Regelung gelte auch für Ferienunterkünfte.

Aufgrund der in Deutschland gestiegenen Corona-Fälle hat das niederländische Außenministerium am Dienstag bekannt gegeben, dass für ganz Deutschland die Warnstufe „orange“ gelten soll. Das heißt: „nur notwendige Reisen“ sollen noch unternommen werden. Wer aus Deutschland in die Niederlande zurückkehrt, muss sich demnach nun für zehn Tage in Quarantäne begeben.

„Was das für den Grenzverkehr heißt, ist noch nicht bekannt“, heißt es weiter auf der Seite des Ministeriums. Zwischen den Niederlanden und Deutschland finden keine Grenzkontrollen statt. „Die Einreise für Reisende aus Deutschland ist uneingeschränkt möglich“, heißt es vom Auswärtigen Amt.

Wegen der weiter steigender Corona-Infektionszahlen in beiden Ländern warnen NRW-Ministerpräsident Herbert Reul (CDU) und Ferd Grapperhaus, der niederländische Minister für Justiz und Sicherheit, vor Besuchen des jeweiligen Nachbarlandes. Die Niederlande verschärfen ihre Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus noch mal drastisch.

„Dies ist nicht die Zeit für Freundschaftspflege und Shopping-Touren“, heißt es in dem Appell, der am Dienstag veröffentlicht wurde. „Niederländer und Deutsche sollten Abstand halten“, mahnen die Minister an: „Das hilft beiden Ländern im Kampf gegen Corona und rettet Leben“.

Minister: Unnötige Reisen in die Niederlande vermeiden

Es gehe um „unnötige Reisen“ ins jeweilige Nachbarland, die bis auf weiteres vermieden werden sollen, mahnen die Minister. Laut den bisher jüngsten Daten wurden in den Niederlanden in der Woche zwischen dem 28. und dem 3. November insgesamt 64.087 neue Fälle Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das waren etwas weniger Fälle als in der Woche zuvor.

In NRW ist die 7-Tages-Inzidenz am Dienstag weiter gestiegen: Sie liegt nun bei 162,5 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Seit Beginn der Pandemie haben sich in NRW inzwischen über 144.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Shoppingtour ins Nachbarland ist ein zu großes Risiko

„Das Virus hält sich nicht an Landesgrenzen“, mahnt der niederländische Minister Grapperhaus. „Ein Ausflug oder Einkaufstouren im Nachbarland, verstärken nur die weitere Verbreitung des Virus auf beiden Seiten der Grenze.“ Das NRW-Innenministerium verweist darauf, dass die Einschränkung sozialer Kontakte „auch international als Schlüsselelement im Kampf gegen die Corona-Pandemie (gilt)“.

Die Niederlanden seien von deutscher Seite inzwischen „komplett als Risikogebiet eingestuft“, heißt es in der Mitteilung des NRW-Innenministeriums. Gleichwohl blieben die Grenzen zwischen beiden Ländern geöffnet, heißt es. Dies jedoch beziehe sich vor allem auf Warenverkehr und Grenzpendler. Touristische Übernachtungen sind im seit diesem Montag in Kraft getretenen Teil-Lockdown bis Ende November in Deutschland untersagt. (dae/rku)