Düsseldorf. Wo sind „Infektionsherde“?, fragen Lockdown-Kritiker. Allein: Schon vor Wochen waren Infektionen in NRW häufig keinem Ursprung zuzuordnen.

Wütende Wirte und Selbstständige, wohin man im Internet auch schaut: Der ab 2. November geltende „Lockdown Light“ sorgt für viel Kritik, es droht eine Klagewelle. Das Argument vieler aufgebrachter Selbstständiger: Weder die Gastronomie, noch Fitnessstudios oder Veranstaltungen mit Hygienekonzepten seien die Treiber der Pandemie.

Dabei war offenbar schon Ende September bei nahezu der Hälfte aller Neuinfektionen unklar, wo sie ihren Anfang genommen haben. Das geht aus Zahlen des NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage dieser Redaktion hervor.

Schon Ende September war der Ursprung vieler Neuinfektionen unbekannt

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Beruhend auf dem Lagebild der Gesundheitsämter für die Woche vom 24. bis 30. September, war zu diesem Zeitpunkt der Ursprung in 43 Prozent der gemeldeten Neuinfektionen unbekannt. Ob sich die Covid-19-Patienten also zu Hause, auf der Arbeit, im Supermarkt, im Restaurant oder beim Sport angesteckt haben, war schon zu diesem Zeitpunkt schlicht nicht mehr nachzuvollziehen.

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Die nachvollziehbaren Neuinfektionen resultierten damals aus folgenden Quellen:

  • dem privaten Haushalt (35 Prozent),
  • dem Arbeitsplatz (13 Prozent),
  • Schulen und Kitas (neun und zwei Prozent),
  • privaten Veranstaltungen wie Geburtstagen oder Hochzeiten (acht Prozent),
  • dem Medizin- und Pflegesektor (sieben Prozent)
  • sowie dem Freizeit- und Sportbereich (vier Prozent).
  • Der Anteil von Reiserückkehrern lag nach Schätzung der Gesundheitsämter in der letzten Septemberwoche bei sieben Prozent.

Zahl der Neuinfektionen in NRW aktuell fast drei Mal so hoch wie im Frühjahr

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Klar sei, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, dass die Mitte September ergriffenen Maßnahmen nicht ausgereicht hätten, um das rasante Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Demnach seien die Neuinfektionszahlen aktuell fast drei Mal so hoch wie auf dem Höhepunkt der ersten Infektionswelle dieses Jahres.

„Der pandemische Verlauf kann nur mit massiven Beschränkungen der privaten Lebensgestaltung gebremst werden“, heißt es weiter in der Stellungnahme des Gesundheitsministeriums. Entscheidend für die Infektionsdynamik seien derzeit nicht „bedeutende Auslöser“ und größere Ausbrüche, sondern die Verbreitung im Privaten, also im eigenen Haushalt, Freundes- und Bekanntenkreis.