Früherer NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot
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Berlin. Wolfgang Clement ist tot. Der frühere SPD-Politiker starb im Alter von 80 Jahren. Clement war von 1998 bis 2002 NRW-Ministerpräsident.
Wolfgang Clement ist tot. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Familienkreis. Der frühere SPD-Politiker sei am frühen Sonntagmorgen zu Hause in Bonn im Kreis der Familie friedlich in seinem Bett gestorben. Auch die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bestätigte Clements Tod.
Clement war unter anderem Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen (1998 bis 2002) und Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft (2002 bis 2005). Im November 2008 war Clement aus der SPD ausgetreten, nach 2010 trat er einige Male als Redner auf Veranstaltungen der FDP auf.
Im August war bekannt geworden, dass der gebürtige Bochumer an Lungenkrebs litt. Ende August war Clement zu einem Abendessen von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zum 74. NRW-Geburtstag gekommen. Seine Krankheit hatte ihn da bereits sichtbar gezeichnet.
Als Clement am 7. Juli 80 Jahre alt wurde, sagte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) der Deutschen Presse-Agentur: „Wolfgang Clement hat politisch viel bewegt, in Nordrhein-Westfalen ebenso wie auf Bundesebene.“ Zusammen mit dem damaligen Chef des Bundeskanzleramts Frank-Walter Steinmeier habe er zu den wichtigen Akteuren gehört, die die Reformagenda 2010 konzipiert hätten, sagte Schröder.
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Regierungssprecher Steffen Seibert veröffentlichte in einem Twitter-Post die Beileidsbekundungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Clement habe „viel dazu beigetragen, notwendigen wirtschaftlichen Strukturwandel und die Belange der arbeitenden Menschen miteinander in Einklang zu bringen“, betont die Kanzlerin in dem Schreiben.
Steinmeier: Clement hat „bleibende Verdienste“ erworben
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Lebenswerk Clements gewürdigt. „In allen seinen Ämtern, und insbesondere als Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit und als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hat sich Ihr Mann über alle Parteigrenzen hinweg bleibende Verdienste erworben“, schrieb Steinmeier am Sonntag an die Witwe Karin Clement.
Mit eigenständigen und auch unbequemen Standpunkten habe sich der ehemalige SPD-Politiker dafür eingesetzt, Deutschland zukunftsfähig zu machen. „Bis zuletzt war Ihr Mann ein Kämpfer für die soziale Marktwirtschaft“, heißt es in Steinmeiers Kondolenzschreiben.
Laschet würdigt Clement als prägende Figur Nordrhein-Westfalens und Deutschlands
Der aktuelle NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) würdigte seinen verstorbenen Amtsvorgänger als einflussreiche Persönlichkeit in dem Bundesland und darüber hinaus. Clement sei „eine prägende Figur Nordrhein-Westfalens und Deutschlands und vielseitiger Akteur in der Zeit der Jahrtausendwende“ gewesen, erklärte Laschet am Sonntag. „Persönlich verliere ich einen liebenswerten Menschen, der immer für Rat zur Verfügung stand.“
„Wolfgang Clement war ein echter Nordrhein-Westfale, der durch harte Arbeit und Disziplin in der Politik und anschließend auch in der Wirtschaft erfolgreich war“, erklärte Laschet. Seine Verdienste für das Bundesland und dessen Bürgerinnen und Bürger würden unvergessen bleiben. „Nordrhein-Westfalen verliert einen modernen Gestalter und pragmatischen Lenker, der das Bild unseres Landes langfristig geprägt hat“, erklärte Laschet weiter.
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Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Linder gab ebenfalls via Twitter sein Beileid bekannt. „Als Sozialliberaler setzte er sich Zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum ein“, heißt es in dem Tweet.
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Die Grünen-Co-Vorsitzende Annalena Baerbock bezeichnete Clement auf Twitter als einen „geradlinigen und streitbaren Politiker“.
Aus der Politik hatte sich Clement schon einige Jahre zurückgezogen. In einem Gastbeitrag für unsere Redaktion hatte er sich im November 2018 kritisch zu Plänen von SPD und Grünen geäußert, Hartz IV hinter sich zu lassen.
Ehefrau Karin war ebenfalls an Lungenkrebs erkrankt, hatte die Krankheit jedoch überstanden. Clement war Vater von fünf Töchtern. Er wurde 80 Jahre alt.
• Die Bildergalerie zeigt weitere Prominente, die 2020 gestorben sind:
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