An Rhein und Ruhr. Immer mehr Menschen werden in Quarantäne geschickt - ein Grund sind Corona-Fälle in Kitas und Schulen. Gesundheitsämter arbeiten am Limit.

Die Gesundheitsämter an Rhein und Ruhr schicken immer mehr Menschen in Quarantäne. Allein in Düsseldorf befanden sich am Donnerstag 1255 Personen in Quarantäne – rund doppelt so viele wie Anfang August. In den ersten Wochen der Pandemie lag der Wert bei durchschnittlich 250 bis 300. Auch im Kreis Wesel ist die Zahl der Quarantäne-Fälle nach einer Hochzeitsfeier zuletzt stark gestiegen.

Sprunghafte Anstiege durch Feiern, Schulen und Kitas

Im Kreis Kleve schwankt die Zahl der Quarantäne-Fälle teils erheblich. Während Ende August noch rund 260 Personen in Isolation waren, fiel die Zahl Mitte September auf 140. Aktuell befinden sich 659 Personen in amtlich angeordnetem Hausarrest. Der Kreis Kleve erklärt die Entwicklung mit einzelnen Infektionsgeschehen in einer Schule und in Kindertagesstätten. Komme es in solchen Einrichtungen zu einem Corona-Fall, würden viele Personen in Quarantäne geschickt, so eine Sprecherin.

Auch in Essen lasse sich der teilweise sprunghafte Anstieg von Quarantänezahlen mit Corona-Fällen in Bildungseinrichtungen zurückführen, sagte eine Stadtsprecherin. Hinzu komme aber auch der Anstieg an Corona-Fällen allgemein. Um die Arbeit zu bewältigen, soll jetzt Personal aufgestockt werden.

Rückverfolgung bei Schulen leichter als bei Feiern

In Duisburg, wo die Quarantänezahlen in den vergangenen Wochen zwischen 300 und 650 schwanken, ist das bereits passiert. „Im Sommer konnte die Einstellung zusätzlicher Kräfte für Entlastung sorgen“, erläutert ein Stadtsprecher. 15 Studenten seien dazugekommen, bis dahin sei die Kontaktverfolgung von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes und aus anderen Abteilungen der Stadtverwaltung gestemmt worden – besonders bei ersteren seien so viele Überstunden angefallen. Nun ist eine weitere Verstärkung durch externe Kräfte geplant.

Auch interessant

Generell funktioniere die Kontaktverfolgung in Schulen und Kitas dank fester Sitzordnung und strengerer Corona-Regeln besser als bei Privatfeiern, erläutert eine Sprecherin des Kreises Wesel. Dennoch ächzt das Gesundheitsamt unter der Nachverfolgungs-Last: „Wir arbeiten hart am Limit. Es ist die schiere Masse, die schon zu Beginn der Corona-Krise problematisch war.“