An Rhein und Ruhr. Streik in der Corona-Pandemie? Das hat für einige Kritik gesorgt. Verdi verteidigt sein Vorgehen und gibt den Arbeitgebern die Schuld.

In Nordrhein-Westfalen haben sich in mehreren Städten Angestellte der Verwaltung von städtischen Betrieben am Warnstreik beteiligt. Auch in den kommenden Tagen soll es weitere Arbeitsniederlegungen geben, kündigte die Gewerkschaft Verdi an. Redakteur Simon Gerich sprach mit Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin von Verdi in NRW, über den Streik:

Es gibt Stimmen, die den Zeitpunkt des Streiks mitten während der Corona-Pandemie kritisieren...

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Den richtigen Zeitpunkt für Arbeitsniederlegungen gibt es natürlich nie, ich möchte allerdings noch einmal daran erinnern, dass wir den Arbeitgebern noch vor den Sommerferien den Vorschlag gemacht haben, zu einer schnellen Einigung durch beispielsweise eine Einmalzahlung zu kommen und auf das Prozedere der üblichen Tarifverhandlungen zu verzichten. Das haben die Arbeitgeber abgelehnt - insoweit zwingen sie uns jetzt in eine Tarifrunde, die wir so nicht haben wollten.

Gabriele Schmidt ist Landesbezirksleiterin bei Verdi in NRW.
Gabriele Schmidt ist Landesbezirksleiterin bei Verdi in NRW. © WAZ FotoPool | Kerstin Bögeholz

Viele Eltern haben Sorgen vor einem Streik in Kitas.

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Die Beschäftigten in den Kitas gehen sehr gut mit dieser belastenden Situation um und wissen auch um die Sorgen der Eltern. Wir werden, und darauf können sie sich verlassen, sehr verantwortungsvoll mit einem Aufruf zu Streiks im Kitabereich umgehen.

Zum Teil werden schon Kliniken bestreikt. Ist das Risiko, während einer Pandemie Krankenhäuser zu bestreiken, nicht zu groß?

Wir sichern in Streiks immer die Notversorgung der Patientinnen und Patienten mit Notdienstvereinbarungen ab. Das werden wir selbstverständlich auch jetzt in der Pandemiezeit tun. Außerdem gelten auch für uns die Hygienemaßnahmen und Schutzvorschriften. Diese werden wir zum Schutz der Streikenden auch einhalten.