Washington. In den USA gibt es Spekulationen, ob Donald Trump einen Schlaganfall hatte. Der Präsident dementiert die Gerüchte. Doch was stimmt?
Warum war US-Präsident Donald Trump Ende November 2019 unangekündigt im Walter Reed-Militärkrankenhaus in der Nähe von Washington? Die Frage blieb wochenlang nur sporadisch beantwortet - Routine, sagte das Weiße Haus damals, nannte aber keine Details - und ging danach im Nachrichtenstrom Washingtons unter. Zwei Monate vor der Präsidentschaftswahl im November ist sie wieder auf der Tagesordnung und sorgt für Schlagzeilen.
USA: Donald Trumps Gesundheitszustand wirft Fragen auf
Michael Schmidt, mehrfacher Pulitzer-Preisträger der „New York Times“, hat in einem seinem neuen Buch namens „Donald Trump versus The United States: Inside the Struggle To Stop A President“ eine Andeutung gemacht, die Fragen aufwirft.
Er schreibt unter Berufung auf eine nicht näher bezeichnete Quelle, dass an jenem 16. November Vizepräsident Mike Pence vom Weißen Haus gebeten worden sei, sich für die vorübergehende Übernahme der Amtsgeschäfte bereitzuhalten - für den Fall, dass Trump sich einem Eingriff unterziehen müsse, der eine Narkose erfordere. Nähere Informationen lieferte Schmidt nicht. Lesen Sie hier: Warum Donald Trumps Chancen auf Wiederwahl gestiegen sind
Stattdessen meldeten sich gestern in sozialen Netzwerken diverse Stimmen, die bei Trump einen leichten Schlaganfall oder sogar eine Serie von „Mini-Strokes” als Hintergrund vermuteten. Als Indizien für die spekulative Diagnose wurden kleinere Ausfall-Erscheinungen Trumps in den Monaten danach angeführt, die auf Videos dokumentiert sind. Eine seriöse Bestätigung aus offiziellen Quellen dafür gibt es nicht.
Donald Trump bezeichnet die Gerüchte bei Twitter als „Fake News“
Trump griff die Sache am Dienstag persönlich via Twitter auf und bezeichnete die Schlaganfall-These als „Fake News”. „Ist diesem Kandidaten nie passiert”, sagte Trump auf sich selbst bezogen. Vielleicht sei ja der Kandidat einer anderen Partei – Trump spielte damit auf den Demokraten Joe Biden an – gemeint gewesen.
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Nach der Krankenhaus-Visite im November vergangenen Jahres war Präsidentenarzt Sean Conley der Spekulation entgegengetreten, Trump sei wegen „dringlicher oder akuter“ Gesundheitsprobleme behandelt worden. Dies sei nicht der Fall gewesen. Auch habe es keine „kardiologische oder neurologische Beurteilung“ Trumps gegeben. Bei der Visite seien Laborteste gemacht und Gespräche geführt worden. Details nannte Conley nicht.