Brilon/Düsseldorf. Fördermittel für von Dürre und Schädlingen betroffene Waldbauern fließen in NRW nur langsam ab. Sie verfallen Ende des Jahres.
Die Not ist groß, das Geld zur Unterstützung steht zur Verfügung – doch die Mittel fließen bisher nur langsam ab: Von den gut zehn Millionen Euro, die den Waldbauern in Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2020 zusätzlich von Bund und Land im Kampf gegen Extremwetterereignisse zur Verfügung gestellt werden, ist erst etwa ein Fünftel bei den Betroffenen angekommen (Stand: Ende Juni). Das geht aus einer Aufstellung des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor, die dieser Zeitung vorliegt.
Erst 20 Prozent ausgeschüttet
Demnach beträgt das Antragsvolumen zum Stichtag 30. Juni in NRW 10,0 Millionen Euro, tatsächlich abgeflossen sind davon aber erst 2,1 Millionen Euro. Der Briloner Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, forderte die Landesregierung in Düsseldorf auf, bei der Bearbeitung der Anträge „jetzt endlich in die Vollen zu gehen“, damit das Geld zügig bei den Waldbauern ankomme. „Die Mittel müssen in diesem Jahr abgerufen werden, sonst fließen sie zurück in den Bundeshaushalt und sind für die Waldbauern zunächst verloren“, sagte Wiese dieser Zeitung. Zum Vergleich: In Bayern ist bereits mehr als ein Drittel der Mittel ausgezahlt worden, in Niedersachsen dagegen noch gar nichts.
Das Geld soll die Waldbauern in ihrem Einsatz gegen die verheerenden Auswirkungen von Stürmen, Dürre und Borkenkäfer-Befall unterstützen. Es stammt aus dem Haushaltsposten „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Die Länder müssen die Bundesmittel mit 40 Prozent kofinanzieren.
Auch das Landwirtschaftsministerium räumt ein: „Der aktuell von den Ländern gemeldete Mittelabfluss (...) ist derzeit zwar noch relativ gering.“ Er dürfte jedoch im zweiten Halbjahr „Fahrt aufnehmen“.