Berlin/Düsseldorf. Laut „Politbarometer“ halten 64 Prozent der Deutschen Söder für einen geeigneten Kanzler. An Laschet glaubt dagegen nur jeder Fünfte.

Wäre der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) für das Kanzleramt geeignet? Nein, finden die meisten Bürger laut repräsentativer Umfrage. Wie aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“ hervorgeht, hält ihn nicht einmal jeder fünfte Befragte für den richtigen Merkel-Nachfolger im Kanzleramt.

Deutlich mehr Menschen von sich überzeugt hat hingegen der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), dessen Corona-Krisenmanagement überwiegend positiv aufgefasst wurde. Offiziell hat Söder zwar kein Interesse daran, Angela Merkels Nachfolger zu werden. Für geeignet halten ihn aber trotzdem 64 Prozent der Bürger.

Söder lässt Laschet, Merz und Röttgen schlecht aussehen

Ein beachtlicher Anstieg: Im März waren nur 30 Prozent dieser Meinung, 51 Prozent hatten ihm die Eignung sogar komplett abgesprochen. Unter den Unionsanhängern finden inzwischen sogar 78 Prozent, dass Söder das Zeug zum Bundeskanzler hat. Lesen Sie hier: CSU-Chef Söder: Kanzlerkandidatur wird im Januar entschieden

Mit diesen Zahlen lässt er die drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz eher schlecht aussehen. 31 Prozent wünschen sich den Wirtschaftsexperten Friedrich Merz im Kanzleramt. Laschet landet mit 19 Prozent weit abgeschlagen hinter dem Mann ohne Amt und Mandat. Überrunden kann er nur den Außenpolitiker Norbert Röttgen, den sich 14 Prozent auf Deutschlands Chefsessel vorstellen könnten. Auch interessant: Merz hält Kanzlerkandidatur von Söder für unwahrscheinlich

48 Prozent der Befragten sehen in Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) einen geeigneten Anwärter für das Amt des Bundeskanzlers.

„Politbarometer“: Sympathiepunkte für Söder

Auch bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung kann Bayerns Regierungschef punkten. Auf der Skala von minus 5 bis plus 5 landet Söder hinter der Spitzenreiterin, Kanzlerin Angela Merkel (CDU, 2,7) mit 2,0 auf dem zweiten Platz.

Wäre am Sonntag Bundestagswahl, befände sich laut dem „Politbarometer“ die Union mit 39 Prozent klar vorn, gefolgt von den Grünen mit 20 Prozent. Auf Platz drei rangiert die SPD mit 15 Prozent, gefolgt von AfD (9 Prozent) und Linke (7 Prozent). Das Schlusslicht bildet die FDP (5 Prozent).

Wie kommen die „Politbarometer“-Zahlen zustande?

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte in dieser Woche 1226 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent zwei Prozentpunkte.

(dpa/afp/raer)