Berlin. Die Sehnsucht nach Lockerungen ist zu Recht riesig. Doch die Krise ist mitnichten gebannt. Was jetzt gefährlich wäre. Ein Kommentar.

Ist die Corona-Krise schon vorbei? Wenn man sich Bilder aus deutschen Innenstädten vom Wochenende anschaut, dann könnte man meinen, das Virus sei besiegt und die Gefahr für die Gesundheit jedes Einzelnen gebannt. Abstand halten – das erscheint vielen Menschen offenbar nicht mehr so relevant.

Doch die Krise ist mitnichten gebannt. Die Sehnsucht nach Lockerungen ist zu Recht riesig – aber die gehen nur, wenn Regeln gelten.

Das Kontaktverbot ist noch in Kraft, eine bundesweite Maskenpflicht im Einzelhandel und dem öffentlichen Nahverkehr wäre sinnvoll. Denn: Schlägt das Virus erneut in großer Zahl zu, dann müssen viele Familien in häusliche Quarantäne – das bedeutet, man darf das Haus nicht verlassen. Nicht zum Sport, nicht zum Einkaufen. Einfach gar nicht raus.

Das ist dann ein neuer „Shutdown“ des persönlichen Lebens. Darauf werden viele verzichten wollen. Insofern hat Kanzlerin Angela Merkel völlig recht, wenn sie an die Vernunft der Menschen appelliert und fordert sich an die bestehenden Regeln weiter strikt zu halten.

Das Coronavirus ist kein vorübergehender Spuk

Kerstin Münstermann rät: weiter ans Kontaktverbot halten, Abstand wahren, Masken tragen.
Kerstin Münstermann rät: weiter ans Kontaktverbot halten, Abstand wahren, Masken tragen. © Reto Klar | Reto Klar

Allerdings ist die Warnung vor Diskussionen unnötig. Natürlich müssen Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren, abwägen, Entscheidungen treffen und notfalls auch wieder zurücknehmen.

Betrachtet man allein die Todesfälle in den hoch entwickelten Ländern USA, Spanien, Italien und Frankreich, so sind dort zusammengerechnet bereits mehr 100.000 Menschen an den Folgen des Virus gestorben.

Corona ist kein vorübergehender Spuk, nur weil die medizinische Krise in Deutschland bislang moderat verläuft. Auch hier trauern über 4500 Familien um ihren Angehörigen. Ein Impfstoff ist nicht in Sicht, wirksame Medikamente noch nicht auf dem Markt.

Es bleibt nichts anderes übrig als sich bis auf Weiteres an das Kontaktverbot zu halten, Abstand zu wahren und Masken zu tragen. Damit es dann auch schnell wieder losgehen und Deutschland zum normalen Alltagsleben zurückkommen kann. Hoffentlich schnell!

Mundschutz-Mode- Kreativ durch die Krise

Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke.
Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke. © dpa | Kay Nietfeld
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt.
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt. © dpa | Carsten Koall
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches.
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches. © ZB | Soeren Stache
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde.
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde. © dpa | Ahmad Hasaballah
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg.
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg. © dpa | Aaron Favila
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion.
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion. © dpa | Javed Dar
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf.
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf. © dpa | Kamran Jebreili
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis.
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis. © dpa | Chokri Mahjoub
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador". Dieses Mal in Quito, Ecuador. © dpa | Juan Diego Montenegro
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika.
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika. © dpa | Themba Hadebe
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München.
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München. © dpa | Felix Hörhager
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske.
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske. © dpa | Sven Hoppe
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern.
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern. © dpa | Mosa'ab Elshamy
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