Washington. Nirgends wütet die Coronavirus-Pandemie derzeit so schlimm wie in den USA. Das liegt auch am Reden und Handeln von Präsident Trump.

  • In den USA breitet sich das Coronavirus mit einer rasanten Geschwindigkeit aus
  • Bis zum Montagmittag waren mehr als 367.620 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 11.000 sind bereits an den Folgen der Lungenkrankheit gestorben
  • Experten prognostizieren, dass alles noch schlimmer kommen könnte: Täglich könnte es bis zu 2600 Tote geben
  • Aus vielen Krankenhäusern der Stadt werden seit Tagen alarmierende Hilferufe laut
  • US-Präsident Donald Trump übt sich in Kriegsrhetorik und stimmt seine Landsleute auf ein Massensterben ein
  • Das Credo des US-Präsidenten in der Corona-Krise: „Die Therapie darf nicht schlimmer sein als das Problem”

Im Zweiten Weltkrieg appellierte der britische Premierminister Winston Churchill an seine Landsleute, sich Hitler-Deutschland entgegenzustemmen – und mit „Blut, Schweiß und Tränen“ den Krieg zu gewinnen. Donald Trump, der sich in der Coronavirus-Katastrophe, die in den USA bei mehr als 360.000 Infektionen bislang fast 11.000 Menschen getötet hat, als „Kriegspräsident” gegen einen „bösartigen, unsichtbaren Feind” empfindet, geht anders vor.

In einem Atemzug bereitete Trump, dem über Wochen Zaudern und Zögern in der Coronakrise vorgeworfen wurden, seine Landsleute in dieser Woche auf ein Massensterben vor: „Es wird viele Tote geben. Schreckliche Zeiten stehen bevor, Wir haben wahrscheinlich noch nie in der Geschichte dieses Landes solche Zahlen gesehen”, sagte Trump am Samstag im Weißen Haus.

Trump zu Coronavirus: „Die Therapie darf nicht schlimmer sein als das Problem”

Gleichzeitig ließ er zum Missfallen seiner obersten Seuchen-Experten erkennen, dass die (bis auf wenige Bundesstaaten) für fast 300 Millionen Amerikaner geltenden Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens unbedingt zeitlich begrenzt werden müssten.

„Wir werden unser Land nicht zerstören. Die Therapie darf nicht schlimmer sein als das Problem”, erklärte Trump diffus und kündigte an: “Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden wir einige harte Entscheidungen zu treffen haben”. Aktuelle News zum Coronavirus in den USA im Newsblog.

Dahinter steckt laut Experten der Washingtoner Georgetown-Universität offenbar „die bewusste Inkaufnahme von weiteren Infektionen und Toten, wenn Wirtschaft und Alltag frühzeitig wieder hochgefahren werden, ohne dass das Virus bis dahin besiegt ist”. Bei seinen Anmerkungen beruft sich Trump auf seine wichtigsten Berater, Deborah Birx und Anthony Fauci.

Coronavirus in den USA: Experten rechnen mit 2600 Toten – pro Tag

Sie sagen voraus, dass bis Mitte dieses Monats bis zu 2600 Amerikaner ihr Leben wegen Corona verlieren könnten – pro Tag. Rechenmodellen einer Universität im Bundesstaat Washington an der Westküste zufolge, sei bis Juni mit 90.000 Toten zu rechnen. Fast doppelt so viele Opfer, wie Amerika im Vietnamkrieg zu beklagen hatte. Zum Vergleich: weltweit hat das unter dem Kürzel Sars-CoV-2 bekannte Virus bisher etwa 65.000 Opfer gefordert.

Das sind die US-Präsidenten seit 1945

Joseph
Joseph "Joe" Robinette Biden Jr.: Der Demokrat hatte bereits unter Barack Obama als Vize-Präsident gedient. Nach einem schmutzigen Wahlkampf vonseiten des Republikaners Donald Trump setzte sich Biden im Herbst 2020 deutlich gegen seinen Kontrahenten durch. Trump warf Biden vor, die Wahl gefälscht zu haben - legte aber nie Beweise dafür vor. Trumps wütende Anhänger griffen daraufhin am 6. Januar 2021 das Kapitol an. Biden ist seit seiner Vereidigung am 20. Januar 2021 der 46. Präsident der USA. An seiner Seite: Die erste Vizepräsidentin, die außerdem eine Schwarze ist - die Juristin Kamala Harris. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Am 9. November 2016 ist der Republikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“
Am 9. November 2016 ist der Republikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“ © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Barack Obama war der 44. Präsident der Vereinigten Staaten – und der erste afro-amerikanische Regierungschef. Er war von 2009 bis 2017 im Amt. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Barack Obama war der 44. Präsident der Vereinigten Staaten – und der erste afro-amerikanische Regierungschef. Er war von 2009 bis 2017 im Amt. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. © imago/UPI Photo | imago stock&people
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden.
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden. © imago stock&people | imago stock&people
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand.
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand. © imago stock & people | imago stock & people
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte.
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989.
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989. © imago stock & people | imago stock & people
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte.
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt.
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt. © imago stock&people | imago stock&people
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte.
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt.
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt. © imago stock & people | imago stock & people
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen.
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa.
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf.
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf. © imago stock&people | imago stock&people
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Unverändert gilt in Amerika der Bundesstaat New York mit der Acht-Millionen-Metropole New York City als „Ground Zero“ der Pandemie. Hier wurden bisher mehr als 115.000 Infektionen und mehr als 3500 Tote registriert. Gouverneur Andrew Cuomo erwartet den Höhepunkt in den kommenden sieben Tagen.

New Yorks Krankenhäuser flehen um Hilfe

Trotz Hilfs-Krankenhäusern (beispielsweise im Central Park) und einem Marine-Lazarettschiff mit 1000 Betten ist die Versorgung der Patienten in New York City nicht gewährleistet, sagt der Demokrat und beklagt zum x-ten Mal, dass die Katastrophenschutzbehörden in Washington nicht genügend Beatmungsgeräte zur Verfügung stellen, um Schwererkrankte vor dem Tod zu bewahren.

Aus vielen Krankenhäusern der Stadt werden seit Tagen alarmierende Hilferufe laut: „Zu wenig Personal, zu wenig Material, viele zu viele Fälle.” Am Wochenende bewerkstelligte der chinesische Milliardär Jack Ma den Transport von 1000 „ventilators” (Beatmungsgeräte) zum John F. Kennedy-Flughafen. Der kleine Westküsten-Bundesstaat Oregon ließ 140 Geräte gen Osten verschiffen.

Wir sterben - Krankenhausmitarbeiter in New York protestieren

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    Trump reagiert dünnhäutig auf Kritik

    Gouverneur Cuomo befürchtet den Offenbarungseid Ende dieser Woche – dann gingen der Stadt endgültig die Beatmungsgeräte aus. Trump reagiert auf solche Kritik konstant allergisch, kanzelt nachfragende Journalisten als „gemein” ab und schießt aus vollen Rohren zurück.

    Vize-Präsident Mike Pence.
    Vize-Präsident Mike Pence. © AFP | ERIC BARADAT

    Tenor: Cuomo und viele andere Gouverneure seien unersättlich bei ihren Wünschen an die Zentralregierung, dabei hätten sie selber Vorsorge treffen sollen. Trotzdem schickte Trump am Samstag 1000 Militär-Ärzte und -Pfleger nach New York. Darum gefährdet die Corona-Krise Donald Trumps Wiederwahl.

    Unter Wissenschaftlern und Ärzten gelten die inflationär irreführenden Äußerungen des Präsidenten als große Erschwernis, um das Land von den Kommunen bis zur Zentralregierung auf eine einheitliche Corona-Strategie einzuschwören. Jüngste Beispiele: Obwohl die Schutzwirkung nach wie vor nicht erwiesen ist, hat die Seuchenschutzbehörde CDC am Wochenende der Bevölkerung dazu geraten, generell in der Öffentlichkeit Atemschutzmasken zu tragen. So kann man sich Corona-Mundschutz selbst machen - Anleitung der Stadt Essen

    Seuchenexperte Anthony Fauci (r.) muss immer wieder falsche Aussagen von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise korrigieren.
    Seuchenexperte Anthony Fauci (r.) muss immer wieder falsche Aussagen von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise korrigieren. © dpa | Patrick Semansky

    Trump will freilich keine Schutzmaske tragen

    Anstatt sich hinter den Rat zu stellen, betonte Trump, dass der Gebrauch von Masken völlig „freiwillig“ sei. Er selbst habe sich entschieden, „es nicht zu tun”. Begründung: Er wolle nicht hinter einer Maske sein, wenn er „Präsidenten, Ministerpräsidenten, Diktatoren, Könige und Königinnen grüßt”. Nichtsdestotrotz wendet der Präsident bei der Beschaffung gerade von Schutzmasken rabiate Methoden an.

    So wurde die ihre Produkte global vertreibende US-Firma 3M genötigt, nur noch für den US-Markt zu produzieren. “Wir brauchen die Masken, wir wollen nicht, dass andere Leute sie bekommen”, sagte Trump, „und wenn wir nicht kriegen, was wir für unsere Bevölkerung benötigen, werden wir sehr unangenehm.” Darum gefährdet die Corona-Krise Donald Trumps Wiederwahl

    New York rückt andere Corona-„Hotspots” in den Hintergrund

    Europäische Regierungen werfen Trump darum „Wildwest-Methoden” vor, weil er den Export von Gesichtsmasken und anderer Schutzkleidung untersagt hat. In einem anderen Fall mit hoher Medienwirksamkeit betätigte sich Trump am Samstag erneut als medizinischer Laien-Ratgeber und rief ernsthaft zur Einnahme von Hydroxychloroquin (HCQ) auf.

    US-Präsident Donald Trump bei den täglichen Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage im Weißen Haus.
    US-Präsident Donald Trump bei den täglichen Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage im Weißen Haus. © AFP | ERIC BARADAT

    Obwohl sein Chef-Virologe Anthony Fauci davor warnt, die bisher nur in Einzelfällen als positiv dokumentierte Wirkung des Anti-Malaria-Mittels gegen Corona-Symptome zu verallgemeinern, da es noch keine verlässlichen Studien gibt.

    Trump deutete erstmals an, er wolle das Präparat selber vorbeugend einnehmen. Unterdessen macht den Seuchen-Experten des Präsidenten zu schaffen, dass die mediale Konzentration auf den „Hotspot” New York in den Hintergrund gerückt hat, dass es mit Detroit, Miami oder New Orleans andere Großstädte mit dramatisch steigenden Infektionszahlen gibt.

    Drohnenbilder zeigen menschenleere Metropolen

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      Weil Patienten mit schweren Symptomen in der Regel drei Wochen nach der Ansteckung sterben, sagt die Trump-Beraterin Birx, sei dort bis in den Mai hinein mit steigenden Totenzahlen zu rechnen. Birx bekräftigte die Einhaltung der Vorschriften zur „sozialen Distanzierung”. Nur so könnte die Infektionskurve abgeflacht werden.

      In Baton Rouge im besonders gefährdeten Bundesstaat Louisiana wollte Tony Spell am Sonntag einen heftig angefeindeten Kontrapunkt setzen. Der evangelikale Pastor der „Life Tabernacle”-Kirche lud seine 1000 Gemeinde-Mitglieder am Palmsonntag zu drei Gottesdiensten ein. Gott werde die Gläubigen vor dem Virus beschützen, sagte er.