An Rhein und Ruhr. Illegale Böller werden massenweise sichergestellt, die Zahl ist sprunghaft gestiegen. Minister Laumann nennt sie „Gefahr für Leib und Leben“.

Vor dem Jahreswechsel warnt Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eindringlich vor dem Gebrauch illegalen Feuerwerks. Illegale Böller, Raketen und Batterien seien eine „Gefahr für Leib und Leben“, so Laumann, dessen Ministerium auch für die Themen Sprengstoffe und Produktsicherheit zuständig ist. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürwortet die Ausweitung von „Böllerverbotszonen“ in den Kommunen.

Mit dem heutigen Samstag beginnt die offizielle Verkaufszeit für Feuerwerk. Minister Laumann rät, nur geprüfte Feuerwerksartikel zu kaufen. Geprüftes Feuerwerk ist mit einer Registriernummer und dem CE-Zeichen in Verbindung mit der vierstelligen Kennnummer der Prüfstelle versehen, die beim Hersteller die Qualitätssicherung überwacht.

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Illegales Feuerwerk enthalte oft zu viel Explosivstoff oder weise „erhebliche Verarbeitungsmängel“ auf, so der Minister weiter. „Jedes Jahr kommt es in der Silvesternacht zu schweren Unfällen, bei denen Menschen Augenlicht, Hörvermögen oder Gliedmaßen verlieren.“ Wie viele Menschen beim Jahreswechsel 2018/2019 in Nordrhein-Westfalen durch Feuerwerk verletzt oder getötet wurden, konnte das Ministerium nicht mitteilen.

Illegale Böller stammen häufig aus Osteuropa

Trotz der Gefahren nutzen die Deutschen weiterhin illegale Böller und Raketen, die häufig im osteuropäischen Ausland hergestellt werden. Nach internen Statistiken des Zollkriminalamtes ist die Stückzahl sichergestellter illegaler Pyrotechnik im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 sprunghaft gestiegen, konkret: von 150.000 auf 370.000. Für dieses Jahr rechnet der Zoll mit einer ähnlich hohen Zahl sichergestellten illegalen Feuerwerks; dazu kommen die Sicherstellungen von Bundes- und Landespolizei.

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Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) weist darauf hin, dass auch von legalem Feuerwerk Gefahren ausgehen. Das hohe Verletzungsrisiko sowie unkalkulierbare Brandrisiken seien gute Gründe, privates Feuerwerk an bestimmten Orten konsequent zu untersagen, so der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek. Die GdP begrüße daher die zunehmende Zahl von Kommunen, die „Böllerverbotszonen“ einrichteten. In NRW gilt an Silvester ein Verbot von privatem Feuerwerk in Teilen von Aachen, Bielefeld, Düsseldorf und Köln. (jes)