Silvesterfeuerwerk verbieten? Das bringt nur Wut statt Lebensfreude – und hilft der Klimabilanz überhaupt nicht.
Ja, das Silvesterfeuerwerk hat Risiken und Nebenwirkungen, aber noch schädlicher wäre ein Verbot. Selbst Hunderttausende Böller weniger werden die Klimabilanz nicht maßgeblich beeinflussen: Nach Zahlen des Bundesumweltamtes liegt der Anteil des Feuerwerks am CO2-Aufkommen unseres Landes bei einem Millionstel. Und anders als ein Tempolimit auf Autobahnen würde ein Böller-Verbot weder Leben retten noch für eine entspanntere Atmosphäre auf den Straßen sorgen.
Ein Verbot von Silvesterraketen und -Knallern wäre deshalb vollkommen unverhältnismäßig. Wie mag das eklatante Missverhältnis zwischen Aufwand und Wirkung erst ankommen bei den vielen Menschen, die sich ohnehin schon übermäßig und an den falschen Stellen gegängelt fühlen durch politische korrekte Sprachregelungen, überflüssige Bäcker-Kassenzettel oder ungerechte Straßenbaubeiträge für Anlieger?
Hier Lebensfreude, dort Zündscham
Und wie trist wäre eine Silvesternacht ohne das Funkeln eines Feuerwerks am Nachthimmel! Es ist doch ein Ausdruck von Lebensfreude, und bei keiner anderen Gelegenheit wird sie von derart vielen Menschen gemeinsam sicht- und hörbar gemacht. Niemand wird gezwungen, sich daran zu beteiligen.
Wer die schädlichen Folgen des Feuerwerks mildern will, sollte auf bessere Pyrotechnik, das Einpreisen ökologischer Kosten und Aufklärung setzen. Ich gehe mal die Wette ein, dass in zehn Jahren ohnehin höchstens noch halb so viel geknallt wird, weil es dann doch so etwas geben wird wie eine Zündscham.
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