Washington/Berlin. In den USA ist Greta Thunberg noch unbekannt. Das soll sich jetzt ändern – mit einem Klimastreik in Sichtweite des US-Präsidenten.
Greta Thunberg Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat mit mehreren Hundert Kindern und Jugendlichen vor dem Weißen Haus in Washington für mehr Klimaschutz demonstriert.
„Es sind viele Leute, viel mehr, als, glaube ich, irgendjemand erwartet hatte“, sagte die 16-Jährige am Freitag in einer kurzen Ansprache zu ihren Mitstreitern durch ein Megafon in unmittelbarer Nähe des Gartens an der Südseite des Amtssitzes von US-Präsident Donald Trump.
Thunberg wundert sich über Klima-Debatte in den USA
„Das ist sehr überwältigend.“Thunberg ist in den USA längst nicht so berühmt wie in Europa, wo es einen regelrechten Hype um die Schwedin gibt. Zu zwei Protestaktionen in New York kamen vergleichsweise wenig Leute.
In Washington hatten sich vor der Ankunft Thunbergs am Vormittag (Ortszeit) zunächst rund 50 Aktivisten auf einer Wiese südlich des Weißen Hauses postiert, nach und nach wurden es mehr. Mit Bannern und Plakaten zog die Menge schließlich näher vor den Regierungssitz.
Trump warfen die Jugendlichen vor, dass er ein Lügner sei. „Leugnen ist nicht die Lösung“, war auf einem Plakat zu lesen. „Der Planet brennt, Trump ist ein Lügner“, skandierten sie. Trump bezweifelt hartnäckig, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird.
Ähnliche Protestaktionen in New York waren in den vergangenen zwei Wochen deutlich kleiner ausgefallen als in Europa, wo es einen regelrechten Hype um die 16-Jährige gibt. Thunberg ist in den USA sehr viel unbekannter. Sie ist seit Ende August in den USA, wo sie an einer Reihe von Terminen teilnehmen will.
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der Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York, kurz darauf auch der UN-Klimagipfel der Staats- und Regierungschefs. In Washington wird Thunberg am Montag von Amnesty International ausgezeichnet.
In den USA werde anders über den Klimawandel gesprochen als in Schweden, sagte Thunberg am Mittwoch in der „Daily Show“ des Satirikers Trevor Noah. In den USA komme ihr der Klimawandel wie eine Glaubensfrage vor, in ihrer schwedischen Heimat werde er „eher wie eine Tatsache“ behandelt.
Thunberg will ihre Zeit nicht mit Trump verschwenden
Dass Thunberg den US-Präsidenten trifft, scheint ausgeschlossen: Sie hatte vor ihrer Reise gesagt, sie wolle keine Zeit auf Treffen mit Trump verschwenden. Dieser stellt in Frage, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird.
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freitags vor dem Reichstag in Stockholm für mehr Klimaschutz zu demonstrieren, statt in die Schule zu gehen. Damit hat sie nicht nur Jugendliche in vielen Ländern inspiriert.
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Klima-Aktivisten demonstrierten am Samstag in Frankfurt
Vor den Toren der
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haben am Samstag Tausende Menschen für eine klimafreundliche Verkehrswende demonstriert. Die Veranstalter sprachen von rund 25.000 Teilnehmern an einer Kundgebung am Messegelände: 18.000 Radler sowie 7000 Fußgänger. Die Polizei nannte zunächst keine Teilnehmerzahlen. Für die Fahrrad-Korsos wurden vorübergehend auch Abschnitte der Autobahnen A 661 und A 648 gesperrt.
Für den Freitag kommender Woche (20. September)
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. Die Aktivisten rufen Menschen weltweit auf, an dem Tag ihre Arbeit niederzulegen und für die Einhaltung der Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens zu demonstrieren.
Am 20. September tagt auch das Klimakabinett in Berlin. Die Koalition will Entscheidungen treffen,
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Es gibt jedoch noch Uneinigkeit über viele Punkte. (dpa/küp)