Die Unterstützer des Vereins „Islamic Relief“ sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie möglicherweise die Muslimbruderschaft unterstützen.

Es sind prominente Namen, die der Verein „Islamic Relief“ voller Stolz als Unterstützer für sein Projekt „Speisen für Waisen“ aufführt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir, die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die frühere Ministerpräsident Hannelore Kraft und Margot Käßmann, die ehemalige Ratsvorsitzende der EKD.

„Islamic Relief“ leistet wirkungsvolle humanitäre Arbeit, national, aber auch international. Keiner der Unterstützer des Projektes wird eine Sympathie für die politischen und religiösen Vorstellungen der Muslimbrüder haben. Aber offenbar gibt es deutliche Hinweise darauf, dass „Islamic Relief“ in das weit verzweigte Organisationsgestrüpp der Muslimbruderschaft eingebunden ist.

Die Gefahr, die von den Muslimbrüdern ausgeht, beschreiben Verfassungsschützer genauso: Sie treten nicht lärmend und provozierend auf, sondern moderat und freundlich. Moscheegemeinden, die ihnen nahe stehen, sind nicht selten Vereine, die bei Integrationsanstrengungen mitwirken und die keinesfalls als problematisch, sondern als konstruktiv empfunden werden.

Nicht von ungefähr ist der Zentralrat der Muslime ein wichtiger Ansprechpartner für die Politik, obwohl ein großer Teil seiner Mitgliedsverbände vom Verfassungsschutz wegen der Nähe zur Muslimbruderschaft beobachtet wird.

Das Ziel der Organisation hat ihr Gründer Hasan al-Banna seinerzeit recht eindrücklich benannt: „Gott ist unser Ziel. Der Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unsere Verfassung. Der Dschihad ist unser Weg. Der Tod für Gott ist unser nobelster Wunsch.“ Mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist das nicht in Einklang zu bringen.

NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler hat deswegen den richtigen politischen Instinkt gehabt, von ihrer Unterstützung für das Projekt „Speisen für Waisen“ Abstand zu nehmen, sobald die Vorwürfe der Bundesregierung publik wurden. Andere Unterstützer sollten es ihr gleich tun, wenn „Islamic Relief“ nicht eindeutig belegen kann, dass an diesen Vorwürfen nichts dran ist.