Washington. Die angekündigte Schließung des US-Gefangenenlagers Guantanmo auf Kuba stellt die USA vor Schwierigkeiten. US-Verteidigungsminister Robert Gates erklärte am Donnerstag, mehr als die Hälfte der 211 Gefangenen könnten das Lager "prinzipiell" verlassen - wenn sie ein anderes Land aufnimmt.

Die USA wollen mehr als die Hälfte der Insassen aus dem Gefangenenlager Guantanamo entlassen. Die US-Behörden hätten inzwischen für 116 der derzeit 211 Gefangenen die prinzipielle Erlaubnis zum Transfer in das Heimatland oder ein Drittland erteilt, sagte Verteidigungsminister Robert Gates am Donnerstag vor dem Senat in Washington. Der Minister fügte hinzu, die «Logistik» für den Transfer der Gefangenen sei «schwieriger als erwartet».

Wohin mit den Gefangenen?

Gates machte zunächst keine Angaben, ob die zum Transfer vorgesehenen Gefangenen in ihren Heimatländern freigelassen werden sollen oder ob sie im Ausland ein Prozess erwartet. Einen Zeitplan für die Ausreise wollte er ebenfalls nicht nennen. Gates betonte, dass US-Präsident Barack Obama an seinem Ziel festhalte, Guantanamo so schnell wie möglich zu schließen.

Obama hat inzwischen aber selbst eingeräumt, dass die Schließung des Lagers nicht wie zunächst geplant bis Mitte Januar erfolgen kann. Grund dafür ist vor allem die Schwierigkeit der USA, Aufnahmeländer für die Insassen zu finden. Bei Obamas Amtsantritt hatte das Lager noch 242 Insassen. Einige von ihnen sind in ihre Heimat- oder in Drittländer ausgereist. Etwa 40 bis 60 Gefangenen soll der Prozess wegen Terrorverdachts gemacht werden. (afp)