Später in die Schule, weil wir die Uhren auf die ewige Sommerzeit umstellen? Vielleicht sollten wir noch einmal neu über die Zeitumstellung reden

Um halb neun geht in diesem Jahr im Sauerland am letzten Schultag vor Weihnachten die Sonne auf. Sollten wir die Uhren demnächst tatsächlich auf die ewige Sommerzeit umstellen, würde es erst um halb zehn hell. Da beginnt in den meisten Schulen die große Pause. So gesehen ergibt der Vorstoß der EU-Verkehrskommissarin Sinn, den morgendlichen Beginn der Schule um eine Stunde nach hinten zu verschieben.

Richtiger aber wäre es, vielleicht noch einmal über das Ende der Zeitumstellung nachzudenken. Oder zumindest über das Wie. Ja, lange Abende im Sommer sind schön. Aber wollen wir wirklich, dass im Winter die Tage erst im Laufe des Vormittags beginnen?

80 Prozent der Teilnehmer an einer EU-Umfrage stimmten im vergangenen Jahr für das Ende der Zeitumstellung. Die Mehrheit scheint eindeutig. Aber es war nur eine Umfrage, repräsentativ war sie keinesfalls, nicht für Deutschland und noch viel weniger für viele andere Länder Europas. Und eine breite Debatte etwa über die Folgen der ewigen Sommerzeit hat es nie gegeben. Bevor wir über den Beginn der ersten Schulstunde diskutieren, sollten wir erst einmal über den Ausgangspunkt dieser Debatte reden.