Hagen. . Nach einem Rotorbruch an einem Windrad in Lippetal im Kreis Soest ist die Diskussion um die Sicherheit von Windkraftanlagen neu entfacht. Während der Verband der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV) auch angesichts des zunehmenden Alters von Anlagen von „tickenden Zeitbomben“ spricht und nicht ausschließt, dass in naher Zukunft Menschen zu Schaden kommen, sieht der Bundesverband Windenergie diese Sorge nicht. Geschäftsführer Wolfram Axthelm: „In keinem anderen Land hat sich eine qualitativ so hohe Prüfarchitektur herausgebildet wie in Deutschland.“

Nach einem Rotorbruch an einem Windrad in Lippetal im Kreis Soest ist die Diskussion um die Sicherheit von Windkraftanlagen neu entfacht. Während der Verband der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV) auch angesichts des zunehmenden Alters von Anlagen von „tickenden Zeitbomben“ spricht und nicht ausschließt, dass in naher Zukunft Menschen zu Schaden kommen, sieht der Bundesverband Windenergie diese Sorge nicht. Geschäftsführer Wolfram Axthelm: „In keinem anderen Land hat sich eine qualitativ so hohe Prüfarchitektur herausgebildet wie in Deutschland.“

Angesichts „zahlreicher Unfälle und erheblicher Gefahren“, die von den 30.000 Windkraftanlagen im Bundesgebiet ausgingen, hatte der TÜV-Verband eine bundesweit einheitliche Prüfpflicht für Windkraftanlagen gefordert. Der Bundesverband Windenergie hatte dem aus seiner Sicht „interessengeleiteten“ Vorstoß ebenso eine Absage erteilt wie die Bundesregierung: „Uns liegen keine Informationen vor, nach denen die aktuellen spezifischen Regelungen für die Genehmigungen bzw. der wiederkehrenden Prüfungen nicht ausreichend sind“, so das Bundeswirtschaftsministerium.

Zu wie vielen Havarien von Windrädern es pro Jahr kommt, darüber liegen auch der Bundesregierung keine gesicherten Erkenntnisse vor. Ein zentrales Schadensregister für Windräder gibt es nicht. Während der Bundesverband Windenergie seit 2013 im Schnitt sieben Havarien an Anlagen im Bundesgebiet pro Jahr gezählt hat, kommt der TÜV-Verband auf „etwa 50 gravierende Schäden“. Geschäftsführer Joachim Bühler nennt als Beispiele abknickende Türme, abbrechende Rotorblätter oder brennende Maschinenhäuser. Ein aus seiner Sicht gefährlicher Vorgang: „Herabfallende Teile können Menschen gefährden. Außerdem besteht ein Umwelt­risiko, wenn berstende Rotorblätter, die aus glasfaserverstärkten Kunststoffen bestehen, umliegende Felder oder Wiesen verunreinigen.“