Düsseldorf/Dortmund. . Dortmund stattet Mitarbeiter mit dem “Einsatzmehrzweckstock“ aus, weil sie immer öfter angegriffen werden. Andere Kommunen sind bereits weiter.

Die Stadt Dortmund hat nach einer Testphase entschieden, den kommunalen Ordnungsdienst mit Schlagstöcken auszustatten. Alle Ordnungskräfte, die dienstlich auf der Straße unterwegs sind, erhalten künftig den auch von der Polizei genutzten „Einsatzmehrzweckstock ausziehbar“ (EMS-A). „Dieser Stock hat sich bewährt und ist ähnlich wie die Stichschutzweste ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung der Ordnungsdienst-Mitarbeiter“, sagte Dortmunds Ordnungsdezernent Norbert Dahmen der WAZ .

Bonn, Wuppertal, Hagen und Düren haben ihre Ordnungskräfte bereits mit Stöcken aufgerüstet, damit sie sich besser vor Angreifern schützen können. In Frankfurt am Main trägt die dortige „Stadtpolizei“ des Ordnungsamtes sogar seit zehn Jahren Schusswaffen. Nennenswerte Zwischenfälle mit den Pistolen habe es dort bisher nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Stadt Frankfurt. In Dresden trägt der Ordnungsdienst Schreckschusspistolen. In Dortmund wurden zunächst in einem Probelauf 24 Ordnungsdienstler mit Einsatzmehrzweckstöcken ausgestattet. Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) hatte sich 2017 persönlich dafür eingesetzt, nachdem ihn die Mitarbeiter darum gebeten hatten. Die Erlaubnis zum Tragen dieser Stöcke sei „ein Stück Wertschätzung“, sagte Sierau damals. Zunehmend begegneten städtische Mitarbeiter im Dienst aggressiven Bürgern, die nicht vor Gewalt zurückschreckten, der Stock gebe hier „mehr Sicherheitsempfinden“. Zusätzlich tragen die Ordnungsdienstler in Dortmund und in vielen anderen Kommunen Schutzwesten, Handschellen und Pfefferspray.

Überschaubare Kosten

Die Kosten für die Stöcke sind überschaubar. Rund 11.000 Euro investiert Dortmund insgesamt für 46 Schlagstöcke plus Holster. Schulungskosten von 50 Euro pro Mitarbeiter sind hier schon eingerechnet. Externe Trainer schulten die Ordnungsdienstler „auf höchstem professionellem Niveau“, versichert ein Stadt-Sprecher.

Wir lehnen Stöcke für Ordnungsdienstler ab“, betont Heiko Müller, Vize-Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in NRW (GdP). Das Gewaltmonopol müsse bei der Polizei bleiben.

Mehrzweckstöcke könnten schwerste Verletzungen oder sogar den Tod herbeiführen, so der Gewerkschafter. „Polizisten werden aufwändig und immer wieder im Umgang mit den Stöcken ausgebildet. Im Mittelpunkt steht dabei die Deeskalation, also das Vermeiden von Gewalt“, sagte Müller.

Die Gewerkschaft der Polizei hält gemischte Streifen mit Polizisten und Ordnungsdienstlern aber an sich für richtig.