Düsseldorf. In etlichen Wachen sind die Zustände für die Polizeibeamten nicht mehr akzeptabel. Jetzt will die NRW-Regierung viele Millionen Euro investieren.
Mit einem Millionenaufwand will die nordrhein-westfälische Landesregierung in den kommenden Jahren Polizeiwachen von Ratten, Schimmel und Verfall befreien. Das kündigte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstagabend vor Journalisten in Düsseldorf an. Es sei zwar kein Massenphänomen, in etlichen Wachen seien die Zustände für die Polizeibeamten aber nicht mehr akzeptabel. Neben Schimmel an den Wänden und - auf Fotos dokumentierten - Ratten in einigen Räumen klagten Polizisten auch über unzumutbare Sanitäranlagen.
«Wir erwarten von unseren Beamtinnen und Beamten, dass sie in schwierigen Zeiten schwierige Probleme lösen», betonte der Innenminister. «Dann müssen wir ihnen aber auch Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, in denen sie sich wohlfühlen und für die sie sich nicht schämen müssen.» Dazu gehöre die Möglichkeit, nach einem Einsatz duschen zu können.
Sanierungsstau von 1,3 Milliarden Euro in NRW
Bis zum Ende der Legislaturperiode 2022 würden in seinem Geschäftsbereich rund 906 Millionen Euro in Liegenschaften investiert, sagte Reul. Dies sei ein Vielfaches dessen, was die rot-grüne Vorgängerregierung mit nur etwa 130 Millionen Euro eingeplant habe. Inzwischen gebe es einen Sanierungsstau von etwa 1,3 Milliarden Euro.
Mit dem Großteil des Geldes sollen Polizeiwachen modernisiert oder neu gebaut werden. Profitieren sollen aber auch die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, die Fortbildungsakademie in Herne und die Bezirksregierungen. (dpa)