Essen. . Am Wochenende wird weltweit an Frauen erinnert, die Opfer von Gewalt sind. In NRW sind 2017 56 Frauen vom Partner oder Ex-Mann getötet worden.
In Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr rein rechnerisch etwa jede Woche eine Frau infolge häuslicher Gewalt gestorben. Laut Landeskriminalamt gab es 2017 in NRW 72 Todesfälle wegen Partnerschaftsgewalt, 56 der Opfer waren Frauen. Bundesweit sind 147 Frauen von ihrem aktuellen oder früheren Lebenspartner getötet worden - mehr als jeder dritte Fall wurde 2017 damit in NRW registriert.
Insgesamt zählte das LKA im bevölkerungsreichsten Bundesland über 38.500 Opfer von häuslicher Gewalt. Die meisten von ihnen, über 83 Prozent, waren Frauen, die von ihnen Männern bedroht, geschlagen oder missbraucht worden sind. Vorjahreszahlen sind laut LKA nicht zu vergleichen, weil sich die statistische Grundlage geändert habe.
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Sozialverbände mahnen anlässlich des international begangenen Tages gegen Gewalt gegen Frauen am Wochenende, dass die Dunkelziffer deutlich höher sei. Land und Bund müssten mehr zur Betreuung und Beratung von Opfern häuslicher Gewalt tun müssten. „Es war ein erster richtiger Schritt, die Plätze in den Frauenhäusern zu erweitern, doch das ist noch nicht genug“, sagte Helga Siemens-Weibring von der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. NRW will bis 2022 rund 50 neue Plätze in den 62 Frauenhäusern des Landes schaffen.
Das NRW-Gleichstellungsministerium beklagt, dass gerade Gewalt gegen Mädchen immer noch zu oft ein Tabuthema sei. Die Landesregierung gehe voran, um dieses Dunkelfeld zu erhellen. „Wir müssen hin- und nicht wegschauen.“
- Opfer häuslicher Gewalt finden beim bundesweiten Hilfstelefon unter der Nummer 08000 116 016 Beratung und Unterstützung.