Bochum. Punkrocker Wölfi Wendland ist der SPD in Bochum beigetreten. Er wolle „die politische Mitte stärken“. Der Rechtsruck bereite ihm Sorgen.
Der Punkrocker Wolfgang „Wölfi“ Wendland ist nun SPD-Mitglied. Der Bochumer SPD-Chef Karsten Rudolph freut sich über den prominenten Neuzugang: „Wölfi verfügt über Erfahrungen in der Politik und bringt neuen Schwung in die SPD. Zusammen werden wir die Kommunalpolitik rocken. Herzlichen Willkommen in der SPD.“
Der Sänger der Band „Die Kassierer“ erklärte: „Ich habe mit einer gewissen Besorgnis die politischen Entwicklungen, insbesondere den Rechtsruck der letzten Jahre zur Kenntnis genommen.“ Dabei sei er zu dem Schluss gekommen, dass eine sinnvolle Gegenstrategie nicht in einer Ideologisierung und/oder Radikalisierung von Politik bestehen könne.
„Vielmehr ist eine Stärkung der politischen Mitte notwendig. Und da mir zur SPD nicht nur der Bochumer Richard Erny, sondern gleich drei Kulturpolitiker einfallen, deren Schaffen überregionale Bedeutung hatte, fiel für die Entscheidung zwischen den drei verbleibenden Parteien leicht.“
2015 war Wölfi Wendland Oberbürgermeisterkandidat
Auch nach längerem Überlegen kenne er in keiner anderen Parteigeschichte vergleichbare Namen wie Adolf Grimme, Hermann Glaser oder Hilmar Hoffmann. „Googeln wollte ich nicht“, sagt Wendland.
Wolfgang Wendland gehörte der Bezirksvertretung Wattenscheid zwischen 2009 und 2014 an. Er hatte als Parteiloser auf der Liste der Linkspartei kandidiert. 2015 war er unabhängiger Oberbürgermeisterkandidat und erhielt fast acht Prozent der Stimmen. Als Grund für seine Kandidatur hatte er damals Thomas Eiskirch genannt: „Der SPD-Kandidat hat mich motiviert anzutreten. Ich hatte die Befürchtung, er könnte Oberbürgermeister von Bochum werden.“