Berlin/Heiligenhaus. . Dem CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer aus Ratingen ist ein peinlicher Fehler unterlaufen. Er hat damit nicht nur ein Tabu gebrochen.

In der Politik ist es ein offenes Geheimnis: Bei jeder Wahl sind die ersten Hochrechnungen bekannt, bevor die Wahllokale schließen. Doch dem hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer ist nun ein peinlicher Fehler unterlaufen: Bereits vor 18 Uhr postete er am Sonntag die ersten Hochrechnungen zur Landtagswahl in Hessen auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Ein politisches No-Go, das dem transatlantischen Sprecher seiner Fraktion nun einiges an Kritik einbringen wird – und mit Sicherheit auch aus den eigenen Reihen.

Kritik droht Peter Beyer nun auch aus den eigenen Reihen.
Kritik droht Peter Beyer nun auch aus den eigenen Reihen. © Victor Gurov

„First Polls Hessen“ lautete der Beitrag auf seiner Seite. Unter Exit Polls sind Wahltagsbefragungen gemeint, die am Tag der Wahl selber von Meinungsforschern vor den Wahllokalen durchgeführt werden. Medien und Politiker halten sich jedoch strikt an die Vorgabe, diese nicht vor Wahlende zu veröffentlichen, aus gutem Grund. Denn die Zahlen sind dann noch sehr unzuverlässig, es gilt als Tabu für Medien und Politik und man könnte vor Ende der offiziellen Wahl von indirekter Wahlbeeinflussung sprechen. Medien bundesweit berichteten bereits über die Panne, wie auch Spiegel Online.

Dem Bundestag gehört Beyer bereits seit 2009 an; seit April ist er Koordinator der Bundesregierung für transatlantische Zusammenarbeit. Von einem Politikneuling, dem ein Fehler unterlaufen ist, kann man also nicht sprechen. Auch wenn Peter Beyer den Post relativ schnell gelöscht hat, erklären wird er sich dafür sicher müssen.