Essen/Duisburg. . Chaos und sogar Tumult bei der Kfz-Zulassungstelle in Duisburg. Auch andere Städte melden Engpässe. Grund ist zumeist Personalknappheit.

In vielen Städten des Ruhrgebietes häufen sich die Beschwerden über lange Wartezeiten auf Ämtern und Zulassungsstellen. Im Duisburger Straßenverkehrsamt hat das in den vergangenen Tagen zu tumultartigen Szenen geführt. Gestern wurden keine Wartemarken mehr ausgegeben, sicherheitshalber war die Polizei vor Ort.

Von 20 Beschäftigten in der Zulassung seien neun Personen erkrankt, drei weitere befänden sich im Urlaub, erklärte die Stadt gestern in einer Mitteilung. Die Gewerkschaft Verdi ist dann auch nicht überrascht von der Situation in Duisburg. „Wir haben Herbstferien, eine Krankheitswelle – dann ist Land unter in den Dienststellen“, sagt Martin Nees vom Landesbezirk NRW.

Städte empfehlen Online-Terminabsprache

„Besonders in den Stärkungspaktkommunen und Kommunen mit Haushaltssicherung“, so Nees weiter, „wurde der Personalstand so runtergefahren, dass es bei den geringsten Unregelmäßigkeiten zu massivsten Störungen kommt.“

In Duisburg sind die Probleme nicht neu. Lange Warte- und Bearbeitungszeiten sowie zu wenig Personal sorgen dort schon seit Jahren regelmäßig für großen Unmut.

Auch auch in anderen Straßenverkehrsämtern des Reviers hat es in diesem Jahr Beschwerden gegeben. In Essen allerdings, sagt eine Stadtsprecherin, sei die Situation derzeit entspannt. Dennoch rät sie dazu, Termine für Zulassung oder Ummeldung vorab online zu machen. Solche Termine seien im Augenblick nach gut einer Woche zu bekommen. „In der Regel kommen sie dann auch zur vorgegebenen Zeit dran.“

Im Bochumer Straßenverkehrsamt liegt die durchschnittliche Wartezeit ohne vorherige Terminabsprache in diesem Jahr im Schnitt zwischen 40 und 90 Minuten – „mit einigen wenigen Ausreißern nach oben“ – besonders in den Ferienzeiten in Frühling, Sommer und Herbst.

Verschärft wird die Situation laut Stadtsprecher auch dadurch, dass nicht nur Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia seine vielen Servicefahrzeuge hier anmeldet, sondern auch der größte Hyundai-Händler des Landes und eine große Leasing-Firma, die jährlich 17.000 Fahrzeuge zulässt. Deshalb rät die Stadt Bochum zur Online-Anmeldung. Erste Termine gibt es derzeit nach rund zwei Wochen. Aber dann, versichert ein Stadtsprecher, komme man zur geplanten Zeit sofort dran.